Duftangriff im Hotel
Einige aus unserem Sentinel-Haus Team haben ihn schon erlebt – den heimtückischen “Duftangriff” in einem Hotel in Frankfurt.
Die Szenerie :
Wir betreten das Hotel. Gehen durch die Lobby. Ahnen nichts Schlimmes.
Doch da – aus den Augenwinkeln kann man ihn sehen. Ein kleiner schwarzer Kasten. “Unauffällig” an der Decke montiert.
Und während wir den Kopf noch drehen leuchtet eine LED auf – und es macht “pfffffffff”.
Erwischt – wir sind Opfer geworden. Opfer einer sogenannten “automatischen Raumbeduftungsanlage”.
Die Financial Times Deutschland berichtet heute über die wachsende Branche der Raumduftkreateure aber auch über kritische Stimmen unter dem Titel “Duftangriff im Hotel“.
An vielen Hotels findet der Besucher am Eingang eine Vielzahl von Aufklebern – wird es bald auch einen Warnhinweis für Asthmatiker geben im Sinne von “Achtung Raumbeduftung” ?
Das Umweltbundesamt hat schon 2006 in einem Hintergrundpapier vor dem unkontrolliertem Einsatz von Duftstoffen gewarnt. Zitat aus der Pressemitteilung:
“Aus Gründen der Vorsorge empfiehlt das UBA, Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden, in denen Einzelne keinen Einfluss auf die Beduftung nehmen können – wie Büros, Kaufhäusern und Kinos – nicht einzusetzen, um die Gesundheit empfindlicher Personen nicht zu beeinträchtigen.”
http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2006/pd06-035.htm
Comment by Dr. Rainer Bruns — 3. April 2011 @ 11:08
Was es alles gibt: das kann doch nicht gesund sein, oder? Bin kein Asthmatiker, aber das muss nicht sein. Kommt sicher aus Amerika.
Comment by Georg — 5. April 2011 @ 13:04
Wie bei vielen Dingen gibt es auch hier verschiedene Betrachtungswinkel.
Solange in Discotheken geraucht werden durfte gab es keinen Bedarf für “Beduftungsanlagen”. Nach dem Rauchverbot rochen Discotheken wie große Räume in denen viele Menschen schwitzten – was sie auch sind. Dies wollte man aber auch wieder nicht riechen – daher die Beduftungsanlage.
Ein weiteres häufig angeführtes Argument ist ob Toiletten auch wirklich so riechen müssen.
Die “Lösung” für diese Fragen : Künstliche Beduftung.
Dann ist es auch nicht verwunderlich wenn kommerzielle Unternehmen die ( erwiesenen ) Wirkungen unterschiedlicher Gerüche auf Menschen nutzen, um bspw. die Kauflaune zu steigern – und hierfür auch Kunden finden.
Und irgendwann stellt sich dann heraus, dass die Dinge eben nicht nur einen Nutzen sondern auch potentiellen Schaden haben – ein ganz “normaler” Lauf der Dinge.
Was Amerika angeht lohnt sich die Websuche nach “IAQ – indoor air quality” – hier gibt es tatsächlich eine ganze Menge Wissen zum Thema Innenraumluftqualität.
Comment by Stefan Lapenat — 5. April 2011 @ 18:50
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Pingback by Anonymous — 16. September 2016 @ 13:40