Der Blog zum wohngesunden Bauen

19. April 2018

Informationsdienst Holz: Streitigkeiten durch Fehlgerüche im Neubau vermeiden

Auf der vom Informationsdienst Holz bereitgestellten Seite “Holz und Raumluft” ist ein lesenswerter Beitrag zum Thema Gerüche und damit zusammenhängenden Mängelanzeigen erschienen. Obwohl Gerüche nicht grundsätzlich auf gesundheitsschädliche Emissionen zurückgehen, können sie Anlass für Auseinandersetzungen zwischen Bauherr und Bauunternehmen oder Planer sein. Die Autoren des Beitrags führen Geruchsquellen und Möglichkeiten zur Vermeidung auf.

Enthalten in dem Beitrag ist auch ein Verweis auf die vom Umweltbundesamt geplanten Geruchsleitwerte, die nicht nur für Holzbauer interessant sein dürften.

23. Dezember 2012

2. Auflage “Mit Sicherheit gesund bauen” ist erschienen!

Es freut mich sehr, dass nun rechtzeitig zur Bau 2013 das neue Buch erschienen ist. Neue Texte, mehr Wissen, neue Grafiken, neue Autoren haben uns unterstützt das neue Werk zu erstellen!

Mehr dazu!

Mit Sicherheit gesund bauen

25. Mai 2012

Schlechte Luft bei der Justiz

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Neubau, Presse, Recht — Schlagwörter: , , , — Matthias Lange @ 09:46

Die Justiz in Thüringen hat es nicht leicht. Zumindest die Mitarbeiter in den neu erstellten Gebäuden. Schon 2002 musste im neu erbauten Justizzentrum in Meinungen der Teppichboden getauscht werden. Jetzt ist im 2010 eingeweihten Justizzentrum Gera die nächste Eskalationsstufe eingetreten. Schon kurz nach Einzug klagten die Mitarbeiter  über Kopfschmerzen, Reizhusten und verschleppte Erkältungen. Das Gericht veranlasste eine Überprüfung durch die Unfallkasse Thüringen. Einige Räume wurden verschlossen, um die Luft über Wochen zu stauen. Anschließend erfolgte eine Messung, die zum Teil bedenkliche Werte hervorbrachte: Stufe 4 und 5 einer Skala (Empfehlung des UBA), die bis Stufe 5 (hygienisch inakzeptabel) reicht. Als Ursache wurden Ausdünstungen der Innenausstattung vermutet.

Als Konsequenz wurde zwar ein Lüftungskonzept erstellt, aber Anfang 2012 erkrankte ein Staatsanwalt schwer. Im Blut des Mannes fanden sich Giftstoffe. Nun wurden zwei unabhängige Institute beauftragt, die  nach der Ursache für die Geruchsbelästigung suchen sollen. Einstweilen sollen zumindest schwangere Mitarbeiterinnen in Büros des Altbaus umziehen. Die anderen unter den Emissionen leidenden Beschäftigten müssen nun abwarten, was die Untersuchungen ergeben und hoffen, dass dann auch Abhilfe geschaffen werden kann.

Mehr unter http://bit.ly/JtFa2y.

 

16. August 2011

Ich rieche was, was du nicht riechst …

Filed under: Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: , — admin @ 22:55

… könnte man hören, wenn zwei verschiedene Personen versuchen einen identischen Geruch zu beurteilen.

Da sich der “Nasenfaktor” bislang schwer in eine Norm fassen hat lassen, war es auch dementsprechend komplex Gerüche zu beurteilen und für Mängelanzeigen oder gar weitere Konsequenzen richtig “greifbar” zu machen.

Das Umweltbundesamt hat nun neben dem Forschungsbericht ( wir haben im SHI-Blog im Juni berichtet ) nun eine Webseite mit umfangreichen Informationen online gestellt – diese finden sie hier.

Spannend sind die dort veröffentlichten Vortragsfolien u.a. zu folgenden Themen :

  • Wie werden Gerüche in der Außenluft gemessen? Erfahrungen für die Innenraumluft
  • Auswirkung von Baustoffemissionen auf den Energiebedarf von Gebäuden
  • Sensorische Bewertung von Bauprodukten
  • Analytische und sensorische Bewertung von Holz
  • Sensorische Bewertung von Bauprodukten, Ergebnisse und Gerüche

16. Juni 2011

Geruchliche Beurteilung von Baustoffen

Filed under: Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , — admin @ 18:40

Ihnen stinkt ein Baustoff ? Abhilfe soll hierbei die sogenannte “Sensorische Bewertung der Emissionen aus Bauprodukten” schaffen.

Dabei beurteilen “Profischnüffler” nach einem festen Schema sowohl die Hedonik ( ist ein Geruch angenehm oder unangenehm ) als auch die Intensität ( kaum wahrnehmbar bis stechend ) eines Baustoffs.

Das Umweltbundesamt hat auf seiner Webseite einen ausführlichen Forschungsbericht ( hier als PDF herunterladen ) heute veröffentlicht.

Nachfolgend einige Zitate aus der Einleitung des Forschungsberichtes :

Emissionen aus Bauprodukten beeinträchtigen die Qualität der Innenraumluft erheblich. Mit Hilfe des AgBB-Schemas werden die Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) aus Bauprodukten bewertet. Die gesundheitliche Bewertung nach dem AgBB-Schema erfordert produktspezifische Messverfahren. […]

Da VOC-Emissionen häufig mit Gerüchen einhergehen, die auch zu gesundheitlichen Belastungen führen können, ist die sensorische Prüfung ein wichtiges Element bei der Bewertung von Bauprodukten und auch im AgBB-Schema verankert. Bislang kann dieser Aspekt noch nicht in die tatsächliche Bewertung eingebracht werden, da noch kein abgestimmtes und allgemein anerkanntes Verfahren zur Verfügung steht […]

(more…)

17. März 2011

Hier riecht´s aber …

Filed under: Bestand & SanReMo, Neubau — Schlagwörter: — admin @ 19:58

Jeder weiß, dass üble Gerüche unangenehm sind.

Manch einer weiß, dass üble Gerüche sogar rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen können – wie bspw. das OLG Bamberg urteilte ( Ein Käufer hat Anrecht auf geruchsneutrale Ware. )

Und Geruch kostet auch Geld und Kunden – was wiederum Geld kostet.
TNS Emnid hat im Auftrag von P&G hierzu für die Hotel- und Gastronomiebranche eine Befragung im Februar 2010 durchgeführt.

  • Als einer der häufigsten genannten negativen Faktoren für das Wohlbefinden nannten 67 %  der Befragten “Schlechte Gerüche” – direkt nach Schmutz und unfreundlichem Personal.
  • Für Ältere ist schlechte Luft ein bedeutsamerer Faktor – so fanden 75% der über 60jährigen eine abgestandene Luft als sehr große Belästigung.
    Bei den 14-29jährigen traf dies “nur” für 62% zu.
  • Eine besondere Brisanz kommt jedoch der folgenden Aussage zu :”Schlechter Geruch ist schlechte Sauberkeit” – dies denken 74% der Befragten. Gerade beim ersten Betreten und somit ersten Eindrucks eines Hotels oder Restaurants ist somit die Luftqualität die erste Visitenkarte.

Die Quintessenz hieraus :
Gute Raumluftqualität lohnt sich. Wegen der Gesundheit. Und wegen der Kunden. Und somit wiederum auch wegen des Geldes.

Wir kommen jedoch zu einem anderen Schluss als der Auftraggeber der Studie.
Eine schlechte Raumluft sollte nicht mit “Ozeanbrise” oder “Wüstenwind” weg-gesprayt sondern vermieden werden. Dafür liefern wir gerne problemlösende Ansätze statt Symptom-Sprays.

Die vollständige Studie können Sie HIER herunterladen.

23. Dezember 2010

AGÖF Leitfaden zur Geruchsbewertung als Entwurf

Filed under: Wissen & Literatur — Schlagwörter: , , , — Peter Bachmann @ 05:56

Die AGÖF hat einen Leitfaden zur geruchlichen Bewertung herausgegeben. Dieser kann auf der AGÖF-Internetseite heruntergeladen werden: Leitfaden

Gerüche im Innenraum und von Baustoffen werden künftig eine sehr wichtige Rolle spielen, da dies ein direkter Eindruck ist, welchen der Bewohner und Nutzer haben nachdem gebaut und renoviert wurde. Spannend in diesem Zusammenhang auch das Gerichtsurteil des OLG Bamberg, welches auf der Internetseite des Sentinel-Haus Instituts zu finden ist: Urteil

25. November 2010

Entwurf des AGÖF-Leitfadens “Gerüche in Innenräumen – Sensorische Bestimmung und Bewertung” vorgestellt

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 14:15
Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF) hat in Kooperation mit dem Arbeitskreis Innenraumluft des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW, Österreich) eine standardisierte Form der Untersuchung und Bewertung von Gerüchen in Innenräumen erarbeitet. Der AGÖF-Leitfaden “Gerüche in Innenräumen – Sensorische Bestimmung und Bewertung” behandelt die Durchführung von sensorischen Geruchsprüfungen durch zertifizierte Prüfer vor Ort und gibt Empfehlungen für die Erstellung einer Gesamtbeurteilung eines Geruchsereignisses. Hiermit dient er der kontextbezogenen Bewertung von Gerüchen in Innenräumen. Parallel hierzu wurde auch ein AGÖF-Geruchstest zur Qualifizierung und Zertifizierung der Prüfer entwickelt.