Der Blog zum wohngesunden Bauen

13. März 2013

Mit Nano zu bakterienfreien Kunststoffoberflächen?

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Sentinel-Haus Stiftung, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 14:39

Trotz wiederholter Warnungen von Umweltbundesamt, BUND ,Umweltärzten und anderen Institutionen wird nach wie vor – bei   nicht ausreichender Risikoforschung/Abschätzung nach Mittel und Wegen gesucht, die Nanotechnologie verstärkt auch in das häusliche Umfeld einzubringen.

Die neueste  Version (Presseaussendung vom 13.3.2013)

“Zitat: Durch die nanoskaligen Silberpartikel haben Bakterien in Kunststoffoberflächen keine Chance.”

ist die verstärkte Einbringung von Nanosilber auf Lichtschaltern, Türgriffen und anderen Gebrauchsgegenständen, um damit antibakterielle Effekte zu erzielen – offensichtlich ohne dabei die gesundheitlichen Risiken ausreichend  zu berücksichtigen.

Heribert Wefers, BUND-Experte für Chemie und Nanotechnologie: “Die hohe biologische Mobilität von Nanopartikeln und die damit verbundenen Gefahren für Mensch und Umwelt sind nur unzureichend erforscht. Die Bundesregierung muss deshalb handeln. Es muss aufhören, dass die Hersteller mit unhaltbaren Versprechungen über die angeblich so tollen Eigenschaften von Nanomaterialien immer mehr riskante Produkte auf den Markt bringen.”

Wilfried Kühling, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND: “Solange die Risiken für Umwelt und Gesundheit ungeklärt sind, muss die Bundesregierung ein Vermarktungsverbot für Alltagsprodukte mit Nanosilber verhängen. Außerdem müssen alle Produkte, die Nanomaterialien enthalten, deutlich gekennzeichnet werden. Die Käufer von Nano-Produkten im Unklaren zu lassen verstößt gegen elementare Regeln des Verbraucherschutzes und gefährdet die Umwelt.”

ZItat aus der Presseaussendung Fraunhofer UMSICHT:

“In Oberflächen wie Türgriffen können auf diese Weise nach dem Herstellungsprozess nanoskalige Silberpartikel oberflächennah und materialeffizient eingebracht werden, wodurch die Vermehrung von Bakterien gestoppt wird.”

29. November 2011

Diskussion um Risiken der Nanotechnologie erhält neue Bestätigung

Filed under: Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 09:51

Dortmund 28.11.2011

“Bei der Suche nach Antworten, um Mechanismen schädlicher Wirkungen von Nanomaterialien besser zu verstehen, ist der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ein weiterer Schritt gelungen. Mit einer speziellen Methode wurde die Wirkung von Stäuben in Nanogröße auf die Erbinformation von Lungenzellen untersucht. Bei allen untersuchten Stoffen konnten Veränderungen der Erbinformation in unterschiedlichem Ausmaß nachgewiesen werden. Der englischsprachige Bericht „Genotoxic mode of action of fine and ultrafine dusts in lungs“ (Gentoxischer Wirkmechanismus von Fein- und Ultrafeinstäuben in der Lunge) enthält alle Ergebnisse der Studie, die vom Fraunhofer Institut für Toxikologie und experimentelle Medizin durchgeführt wurde.”

Bericht
Bereits am 1.9.2011 veröffentlichte der Sachverständigenrat für Umweltfragen einen Bericht: “Bessere Vorsorge beim Umgang mit Nanomaterialien

Dabei fordert dieses hochrangig besetzte wissenschaftliche Gremium besonders im Bereich der Nanotechnologie die verstärkte Anwendung des Vorsorgeprinzips und verweist vor allem auf Risiken beim Einsatz von Nanosilber  (siehe auch: link) in Gütern des täglichen Bedarfs.”„Das Vorsorgeprinzip muss konsequent auf Nanomaterialien angewendet werden – das ist verfassungsrechtlich geboten und politisch im Hinblick auf das Vertrauen in eine neue Technologie sinnvoll“”, betont Prof. Dr. Christian Calliess, der Rechtsexperte des SRU.

Link zur Pressemitteilung des Sachverständigenrates

14. Januar 2011

Informationen zu Nanoteilchen in Bauprodukten

Filed under: Allgemein, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 14:22

Die wachsende Verunsicherung der Verbraucher bezüglich der gesundheitlichen Risiken der Nanotechnologie in zahlreichen Produkten des Alltags veranlasst zunehmend Institutionen und Politik, mehr Transparenz in diese Thematik zu bringen.

Der BUND setzt sich daher für eine Kennzeichnungspflicht und die Schaffung eines staatlichen Nano-Produktregisters ein. Da beides bisher fehlt, hat der BUND jetzt selbst die Initiative ergriffen und eine Nanoproduktdatenbank erstellt, mit der die VerbraucherInnen sich einen eigenen Überblick über die in Deutschland verfügbaren Nanoprodukte verschaffen können. Rund 200 Produkte sind bisher darin zu finden. Weitere Produkte sollen folgen. Dabei setzt der BUND auch auf Ihre Mithilfe: Melden Sie  Nanoprodukte, auf die Sie beim Einkauf stoßen und die in dieser Datenbank noch fehlen.

Auch die BG Bau bietet inzwischen eine kleine Datenbank dazu an –   unter dem Link  Nanoliste finden sich zahlreiche Bauprodukte und Informationen zum Einsatz von Nanotechnologie in Baustoffen.

Nunmehr beschloss auch vor kurzem (Pressemitteilung vom 12.1.2011) die Bundesregierung  einen Aktionsplan “Nanotechnologie 2015”.  Der aus unserer Sicht wichtigste Bestandteil wird sein:

“es werden die Risiken der Nanotechnologie für Mensch und Umwelt in den Blick genommen – durch Forschung, aber auch durch Aktivitäten im Umwelt-, Verbraucher und Arbeitsschutz.”

Mehr dazu:

Presseaussendung des Bundesministerium für Bildung und Forschung

23. Dezember 2010

Nanodatenbank des BUND

Filed under: Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Peter Bachmann @ 05:43

Der BUND hat eine Datenbank erstellt, in welcher der Nutzer Materialien mit Nanopartikeln suchen und finden kann. Diese Datenbank ist auch für Baustoffe relevant!

Zur Datenbank

Weiterhin  berichtet das Eco Institut zu den aktuellen Gesundheitsuntersuchungen zu Nanopartikeln: Bericht

23. November 2010

Grüne wollen sorglosen Einsatz von Nanosilber stoppen

Filed under: Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 12:58

Nachdem sich die “warnenden Stimmen”  zu Nanosilber in den letzten Monaten mehren (z.B. “BUND” warnt vor Nanosilber) fordern nun die Abgeordneten  der Fraktion Bündnis90/Die Grünen in einem Antrag  (17/3689) die Bundesregierung auf, das “Inverkehrbringen von verbrauchernahen Produkten mit Nanosilber”  zu verbieten,  eine Liste aller derartigen am Markt erhältlichen Produkte zu erstellen  und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Als Gründe werden aufgeführt:

  • der Einsatz von Silberionen  gegen antibiotikaresistente Bakterien ist in der Medizin von Bedeutung – Nanosilber in Konsumprodukten könnte jedoch die Resistenz von Krankheitserregern steigern und Silberionen für die Medizin  wirkungslos werden.

Im Baubereich findet sich  Nanosilber ebenfalls zunehmend mit Marketingaussagen wie “keimtötend”  in zahlreichen Produkten (unter anderem auch in Lüftungsrohren, Fassadenfarben) – zumindest eine entsprechende frühestmögliche Kennzeichnungspflicht wäre sicher im Interesse der Verbraucher.

Link zu Studien aus der Schweiz

2. Juni 2010

Nanopartikel in der Bauwirtschaft

Filed under: Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 13:06

Nanotechnologie wird heute kontrovers diskutiert:  auf der einen Seite besorgte Verbraucherschützer, die bereits vom “Asbest des 21. Jahrhunderts” sprechen, auf der anderen Seite Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, die davor warnen, eine Schlüsseltechnologie (in der Deutschland zudem führend ist) kaputt zu reden. Mittendrin der Bürger, der nicht weiß, ob er sich vor seiner Sonnencreme oder seinem immer sauberen Auto nun fürchten soll. Was die Verwendung von Nanopartikeln in der Bauwirtschaft angeht, so hat Dipl. Ing.  Corinne Ziegler vom Zentralreferat Gefahrstoffe der Berufsgenossenschaft Bau eine sehr gute Übersicht erstellt, die Sie hier herunterladen können. Hier wird für den Bauprofi sehr anschaulich erklärt, wo Nanomaterialien eingesetzt werden und wo die Gefahr der Freisetzung und damit einer Gesundheitsgefährdung besteht.

21. Oktober 2009

Experten des Umweltbundesamtes (UBA) warnen vor einer sorglosen Verwendung der Nanotechnologie im Alltag

Filed under: Allgemein, Wissen & Literatur — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 06:11

800 deutsche Firmen arbeiten mit Nanotechnik. Ein Gesetz, das ihren Einsatz regelt, gibt es nicht. Dabei können die Teilchen die Gesundheit schädigen.

Nicht nur  in Kosmetik, Lebensmittel, Textilien finden wir zwischenzeitlich diese Technologie im Alltag  – auch in vielen Bauprodukten   (Wandfarben, Fugenmassen, Oberflächenbeschichtungen insgesamt) nutzen die Hersteller   die besonderen Eigenschaften  der  Nanotechnologie.

Geworben wird mit Geruchsabbau in Textilien, Schmutz-Abstossung, Abwehr von UV Strahlung.

Kaum erforscht  sind jedoch bisher die gesundheitlichen Auswirkungen auf den menschlichen Körper.

Während im Tierversuch bereits  nachgewiesen wurde, daß diese Minipartikel bis in kleinste Lungenbläschen vordringen können und dort zu Entzündungen führen können, ja bis  in den Kern der Körperzellen wandern können um dort zu Schädigungen der Erbinformation DNS zu führen, fehlt es derzeit noch an Langzeituntersuchungen beim Menschen.

In einer Studie, die heute  veröffentlicht wird, ( http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3765.pdf ) berichtet das Amt von möglichen Risiken und rät, “die Verwendung von Produkten, die Nanomaterialien enthalten oder freisetzen können, so lange zu vermeiden, wie ihre Wirkungen in der Umwelt und auf die menschliche Gesundheit noch weitgehend unbekannt sind”.

Das Sentinel Haus Institut fordert bereits seit  langem von den Baustoff-Herstellern Benennung/Kennzeichnung  eingesetzter Nanotechnologie.

Quellen und weiterführende Informationen:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/347/491711/text/

http://idw-online.de/pages/de/news339726

http://www.bafu.admin.ch/chemikalien/01389/01393/index.html?lang=de

http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/hintergrund/nanotechnik.pdf

http://www.bild.de/BTO/tipps-trends/gesund-fit/2007/01/nanotechnologie/gefaehrliche-zukunft.html

http://www.sueddeutsche.de/wissen/630/433379/text/

http://www.umweltbundesamt.de/technik-verfahren-sicherheit/dokumente/forschungsstrategie.pdf

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,656362,00.html

19. September 2008

Gefahren von Nanopartikeln

Filed under: Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: , — Peter Bachmann @ 09:38

“Nanopartikel – Kleine Dinge große Wirkung” unter dieser Überschrift werden wir ganz offiziell über die Gefahren von Nanopartikeln aufgeklärt. Keiner weiß etwas, viele vermuten gesundheitliche Gefahr. In 30 Jahren wissen wir mehr – na toll. Wir werden dann unsere Kinder nach den Ergebnissen fragen.

Hier der Bericht: ab Seite 32 wird es beeindruckend spannend!