WHO-Leitlinien zur Raumluftqualität empfehlen erstmals Höchstwerte für Chemikalienkonzentrationen
Am 15.12.2010 erschien ein neuer Band der globalen Leitlinien zur Raumluftqualität. Die WHO guidelines for indoor air quality: selected pollutants [dt.: WHO-Leitlinien zur Raumluftqualität: Ausgewählte Schadstoffe] entstanden unter der Ägide des WHO-Regionalbüros für Europa aus Beiträgen von mehr als 60 internationalen Wissenschaftlern in einem Projekt, dessen Erkenntnisse und Empfehlungen zum weltweiten Schutz der Gesundheit vor den Folgen der Chemikalienbelastung in Innenräumen hiermit erstmals gesammelt vorliegen. Die Leitlinien empfehlen Grenzwerte zur Raumluftqualität, welche die Gesundheitsrisiken signifikant verringern und in allen Regionen der Welt eine wissenschaftliche Grundlage für entsprechende Gesetzesvorschriften schaffen sollen.“Wenn diese Leitlinien vernünftig zur Entwicklung von Handlungskonzepten genutzt werden, müssten die Belastung durch Luftschadstoffe in Innenräumen und die damit verbundenen Folgen erheblich zurückgehen“, sagt Frau Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Die WHO wird auch weiterhin entsprechende konzeptionelle Entwicklungen sowie sektorübergreifende Zusammenarbeit fördern, um allen Menschen den Zugang zu gesundheitsverträglicher Raumluft zu ermöglichen.“
Die Leitlinien sind an Gesundheitsexperten gerichtet, die mit der Vorsorge gegen Gesundheitsrisiken aus Umweltexpositionen befasst sind, aber auch an Fachleute und Behörden, die an der Gestaltung und Nutzung von Gebäuden sowie von Materialien und Einrichtungen für Innenräume beteiligt sind. Dieser zweite Band der Reihe folgt einem Buch aus dem Jahr 2009 zum Thema Feuchtigkeit und Schimmel und streift auch schon kurz künftige Arbeiten zu Verbrennungsabgasen in Haushalten.
Die neun für diese Studie berücksichtigten Stoffe treten in der ganzen Welt in Innenräumen als Schadstoffe in Erscheinung und sind nur eine kleine Auswahl der vielen in Gebäuden anzutreffenden Chemikalien. Sie wurden ausgewählt aufgrund ihres vorhandenen Ausstoßes in Innenräumen, des verfügbaren Wissens über ihre Gesundheitsfolgen und des allgemeinen Vorliegens gesundheitsbedenklicher Konzentrationen.
Hier erhalten Sie das Faktenblatt (deutsch) und hier die 484 S. starken Guidelines (englisch).