Mehr Wohngesundheit durch moderne Beleuchtungskonzepte
Der „Tageslichtmangel“ in unseren Gebäuden, damit verbundene Irritationen unserer „inneren Uhr“ und in der Folge daraus resultierender Leistungsabfall in Schulen, am Arbeitsplatz aber auch im eigenen Heim sind seit Jahren Thema für Architekten, Raumplaner – inzwischen gibt es aber auch die wissenschaftlichen Nachweise, welchen Einfluss die Beleuchtung und Farben auf die Gesundheit der Bewohner haben.
Ein europäisches „Kompetenzzentrum“ für die medizinisch begleitete Lichtforschung ist seit längerem in Weimar – unter dem Namen BioWi treffen sich hier jährlich Fachleute aus Medizin, Forschung, Institutsvertreter, die führenden europäischen Leuchtenhersteller und Architekten in der Bauhaus Weiterbildungsakademie Weimar (WBA) zu einem zweitägigen Informationsaustausch.
Anlässlich der diesjährigen Tagung (7.,8.,5.2014 ) wurden vor allem wegweisende Bau-Projekte aus Österreich, Deutschland und der Schweiz vorgestellt, bei denen in Kliniken, Pflege- und Seniorenheimen mittels tageszeitgesteuerter Beleuchtungskonzepte durch wechselnde Lichtintensität und Lichtfarben unter anderem ein optimiertes nächtliches Schlafverhalten erreicht werden konnte (vor allem bei Altersdemenz ist die nächtliche „Unruhe“ eines der größten „Pflegeprobleme“). Mit individuell abgestimmten Beleuchtungskonzepten können auch wesentliche Verbesserungen und Medikamenten- Verzicht bzw. zumindest Reduktion bei Depressionen erreicht, die Sturzgefahr für Patienten in Pflegeheimen minimiert werden.
Unerwartet große positive Effekte wurden auch bei Einsatz ähnlicher Beleuchtungskonzepte in Schulen erzielt – bei vergleichenden Untersuchungen in identischen Klassenzimmern mit unterschiedlichen Beleuchtungskonzepten konnten bei Leistungs- und Konzentrationstests um bis zu 30 % bessere Ergebnisse in den Räumen mit tageszeitgesteuerten Beleuchtungskonzepten erreicht werden.
Noch gibt es zu wenige Architekten, die den Bauherren bereits in den Erstgesprächen auf die extrem hohe gesundheitliche Bedeutung von wissenschaftlich erarbeiteten Lichtkonzepten hinweisen; vor allem fehlen dazu derzeit auch noch entsprechende Ausbildungskonzepte an den Hochschulen. Veranstaltungen wie in Weimar sollen aber in den nächsten Jahren bewirken, dass künftig auch öffentliche Auftraggeber diese Thematik nicht mehr ignorieren können und die zwar bereits sehr fortgeschrittenen, natürlich aber noch längst nicht abgeschlossenen medizinischen Forschungen für Optimierungen der bereits umsetzbaren und umgesetzten Konzepte weiterhin finanziert werden können.Mehr Infos
Tolle Inputs und Anregungen!
Comment by Architekt Wien — 20. Mai 2014 @ 12:55