Macht Holz gesund?
Diese Frage stellt sich vielen Akteuren der Holzbaubranche, insbesondere nachdem es in den letzten Jahren sogar deutliche Hinweise darauf gab, dass bestimmte Holzwerkstoffe krank machen können. Die Universität Innsbruck hat ein neues Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, bei dem die Raumluftqualität in zwei Holzcontainern über zwei Jahre getestet und mit der in zwei Stahlcontainerbauten verglichen wird. Das Forschungsprojekt namens BIGCONAIR verfolgt ehrgeizige Ziele: „Wenn es uns mit unserem nachwachsenden heimischen Rohstoff Holz gelingt, einen Beitrag für die Errichtung gesunder Infrastruktur zu leisten, so haben wir ein wesentliches gesellschaftspolitisches Ziel erreicht“, so der stellvertretende Tiroler Landeshauptmann Anton Steixner.
Details zu dem sehr spannenden Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof. Michael Flach finden Sie hier.
Das kann ich absolut nicht bestätigen. Holz ist ein Naturprodukt udn ein Holzbau muss demnach besser sein als Plastik oä.
Comment by Nina Finn — 20. April 2015 @ 17:08
Sehr geehrte Frau Finn,
leider müssen wir Ihnen hier widersprechen. Nur weil Holz ein Naturprodukt ist, muss es nicht gleich besser sein als Kunststoffprodukte.
Bevor das Holz als Holzwerkstoff eingebaut wird durchläuft es einige Schritte. Dazu gehört unter Anderem dessen Versiegelung mit Holzschutzmitteln, sowie beispielsweise die Weiterverarbeitung zu Spanplatten, die dann wiederum verleimt werden. Diese Mittel enthalten meist gesundheitsschädliche Substanzen. Holz beinhaltet jedoch auch von Natur aus Substanzen, die der menschlichen Gesundheit schaden können. In einer Publikation des Umweltbundesamtes zum Emissionsverhalten von Holz und Holzwerkstoffen heißt es unter Anderem: “Für die Bildung von Emissionen sind die Inhaltsstoffe des Holzes von großer Bedeutung. Bei Nadelhölzern sind dies im Wesentlichen Terpene, Harze, Proteine, polyphenolische Bestandteile, Stärke, Fette und Zucker [18]). Bei Kiefernholz ist der Harzanteil im Vergleich zu anderen Holzarten relativ hoch. OSB-Platten aus Kiefernholz haben ein großes Emissionspotential für VOC”. Den Artikel können Sie unter folgendem Link kostenlos runterladen.
http://www.umweltbundesamt.de/publikationen/emissionsverhalten-von-holz-holzwerkstoffen
Es ist also Vorsicht geboten. Auch wenn Holz ein Naturprodukt ist, kann es ein höheres Emissionsverhalten als Kunststoffe zeigen. Wichtig ist hierbei dies zu untersuchen. Deshalb ist der im Beitrag genannte Versuch auch sinnvoll.
Comment by Wjatscheslaw Baumgärtner — 22. April 2015 @ 16:21