Bitte vormerken: Am 23.5.2017 findet in Köln eine Veranstaltung mit wichtigen Informationen rund um die Auswirkungen des Urteils C-100/13 des Europäischen Gerichtshofs zur deutschen Baustoffzulassung statt. Den Rahmen bildet der “Baudienstag”. Veranstalter sind pro clima und das Sentinel Haus Institut. Tagungsort ist die TÜV Rheinland Akademie.
Hintergrund: Seit dem 16.10.2016 sind wichtige Grundlagen der deutschen Baustoffzulassung (Ü-Zeichen) nicht mehr gültig, da sie gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstoßen. Für in der EU-harmonisierte Bauprodukte ist allein das CE-Zeichen als Marktzugang nötig. Die dafür zugrundliegenden europäischen Normen enthalten keinerlei Aussagen zur gesundheitlichen Qualität von Bauprodukten und weisen auch bei vielen anderen Kriterien deutliche Lücken gegenüber den bislang geltenden deutschen Vorgaben auf (Schallschutz, Brandschutz, Standsicherheit, etc.). Im Zuge der Neuordnung wurden zentrale Grundlagen des deutschen Baurechts geändert (Musterbauordnung, Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen). Nicht zuletzt kommen auf die Akteure der Wertschöpfungskette Bau neue, wichtige Dokumentations- und Haftungspflichten zu.
Zielgruppen: Die Veranstaltung richtet sich an alle am Bau Beteiligten: Architekten, öffentliche und private Investoren, Wohnungsbauunternehmen, Kommunen, Entscheider von Bauproduktherstellern und Baustoffhandel.
Anmeldung: Die Zahl der Teilnehmer ist begrenzt. Die Anmeldung zu der kostenlosen Veranstaltung ist ab sofort möglich bei Herrn Marco Helfesrieder: helfesrieder@sentinel-haus.eu
Dr. Frank Bartram ist Vorsitzender des Deutschen Berufsverbands der Umweltmediziner (dbu). Im Rahmen des Projektes “My Future Office” spricht er in einem ausführlichen Interview über wichtige Einflussfaktoren für die Gesundheit im Büro. Hier geht es zu den News rund um das Projekt.
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Beim Projekt “Schwörer Healthy Home” ist es in den letzten Wochen rasch vorangegangen, sodass der Einzug bald bevorsteht. In seinem lesenswerten Blog schreibt Bauherr und Baufachjournalist Norbert Weimper aktuell über die anstehenden Raumluftmessungen und seine Motivation dazu. Auch die anderen Einträge im Bautagebuch sowie die vielen Tipps für Käufer eines (Fertig-)Hauses sind wie immer lesenswert und sehr unterhaltsam.
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Auch in diesem Jahr versprechen die WaBoLu-Innenraumtage vom 15. – 17. Mai wieder ein umfangreiches und nicht nur für Experten hochinteressantes Programm. Am ersten Tag stehen Geruchsbewertungsverfahren, EU-Harmonisierung bei der Bauproduktbewertung aus gesundheitlicher Sicht sowie der neue Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes zur Debatte, flankiert durch aktuelle Studien in Schulen und Fertighäusern. Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland stellen hier unter anderem die Ergebnisse der umfassenden Messreihen an mehreren hundert Fertighäusern des Herstellers SchwörerHaus vor.
Der zweite Tag widmet sich Fragen der Gebäudealtlasten. Ausführlich behandelt wird das „neue“ Asbestproblem durch u.a. Spachtelmassen und Putze. Probleme beim Umgang mit PCB-Belastungen und Holzschutzmittelrückständen runden diese Sektion ab. Den Abschluss des Programms bildet ein Fachgespräch zu flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) im Innenraum, welches mit der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF) thematisch erarbeitet wurde.
Das Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland starten im Rahmen der gemeinsamen Initiative „Gesündere Gebäude“ das Forschungsprojekt „MY FUTURE OFFICE“. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern, Medizinern und Herstellern werden Lösungen für eine optimale Arbeitsplatzgesundheit erarbeitet.
Im Rahmen der BAU 2017 findet am 17. Januar 2017 von 14.00 – 16.00 Uhr eine Vorstellung von „MY FUTURE OFFICE“ statt. Ort: Raum B61 / Halle B6 1.OG
Hintergrund von „MY FUTURE OFFICE“ ist, dass Schadstoffe in der Raumluft, zu wenig Tageslicht, schlechte Akustik und ein ungünstiges Raumklima die Ursachen für höhere Krankheitsstände, Unzufriedenheit der Mitarbeiter und geringere Leistungsfähigkeit sind. In der ersten Phase des im Herbst 2016 gestarteten Projektes werden auf der Basis einer umfassenden Literaturrecherche die Grundlagen für die praktische Umsetzung erarbeitet. Initiiert wurde das Projekt von elf renommierten Baustoffherstellern, unter anderem dem Fenster- und Fassadenhersteller Schüco, dem Bauchemie-Spezialisten PCI, dem weltgrößten Hersteller von Innentüren JELD-WEN sowie einer Reihe weiterer Anbieter von Bauprodukten und Raumsystemen.
Eingebunden in diese Grundlagenermittlung sind Wissenschaftler verschiedener Disziplinen, Arbeits- und Umweltmediziner sowie Juristen. Die Umsetzung in die gebaute Praxis erfolgt dann zunächst in Form von zwei gesundheitlich optimierten Modellräumen. Einer dieser Modellräume wird in Massivbauweise, der zweite in Holzbauweise errichtet. Es werden sowohl offene Open Space-Umgebungen als auch Einzelbüros mit Trennwänden gebaut. Verschiedene Szenarien für Lüftung, Lichtverhältnisse und Schallschutz machen deren Wirkung für Besucher direkt erlebbar.
TÜV Rheinland führt zudem gesonderte Prüfkammeruntersuchungen von Bau- und Einrichtungsprodukten mit hohen Schadstoffemissionen durch und verdeutlicht deren Einfluss auf die Qualität der Innenraumluft.
Die Erkenntnisse der Untersuchungen werden anschließend in Zusammenarbeit mit Architekturbüros und Investoren in reale Bauvorhaben umgesetzt. „Die Qualität der Innenraumluft sowie weitere Parameter haben einen direkten Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter und damit auf den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens“, sagt Peter Bachmann, Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts. Auch wird das Thema Nachhaltigkeit der Bauprodukte eine Rolle spielen.
Aktuell an dem Projekt beteiligt sind folgende Unternehmen:
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Das ARD-Magazin Plusminus hat über Gesundheitsbelastungen in alten Fertighäusern berichtet. Unter dem Titel ” Gift in Fertighäusern” wurden am 27.7. 2016 über verschiedene Krankheitssymptome durch mit Holzschutzmitteln behandelte Fertighäuser aus den 1970er Jahren berichtet. Das Manuskript der Sendung ist hier abzurufen.
Das Sentinel Haus Institut empfiehlt generell vor dem Kauf einer gebrauchten Immobilie einen Schadstoff-Check. Bei neu errichteten oder grundsanierten Gebäuden, können Gesundheitsbelastungen durch die gemeinsam mit TÜV Rheinland durchgeführte Qualitätssicherung vermieden werden.
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Im Kampf gegen multiresistene Keime in Krankenhäusern kommt es auch auf die Desinfizierbarkeit von Bodenbelägen an. nora systems hat dazu jetzt eine Versuchsreihe durchführen lassen. Das unabhängige Baufachmagazin “Baulinks” hat dazu einen lesenswerten Beitrag veröffentlicht.
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Eine neue Broschüre der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe FNR gibt einen Überblick über die Vielfalt der Baustoffe aus nachwachsenden Rohstoffen von den Naturfarben über die natürlichen Böden, die Gestaltung der Innenwände, Möbel aus Holz für den Innen- und Aussenbereich, ein Ausblick zu Fenster- und Türen sowie biobasierten Baumaterialien. Enthalten ist auch ein Fachbeitrag von Josef Spritzendorfer, Geschäftsführer der Europäischen Gesellschaft für gesundes Bauen und Innenraumhygiene EGGBI. Thema, wie könnte es anders sein: Innenraumklima und Wohngesundheit. Die Unterkapitel: Schadstoffbelastungen in Innenräumen, Qualitätsrichtlinien für Baustoffe und die wohngesundheitliche Beurteilung von Naturbaustoffen. Die Broschüre gibt es als kostenlosen Download bei der FNR.
In den letzten Wochen sind gleich zwei interessante Fachbeiträge von Mitarbeitern des SHI erschienen. Themen sind gesündere Bildungsbauten und das Emissionsverhalten von Bodenbelägen.
Peter Bachmann schreibt in der Zeitschrift “DBZ” über die gesundheitliche Qualitätssicherung am Beispiel von Bildungsbauten. Außerdem wird in dem Beitrag ausführlich die architektonisch und auch in Sachen Innenraumhygiene vorbildliche Kita und Musikschule in der Stadt Lauf an der Pegnitz vorgestellt. Das in massiver Brettstapelbauweise erstellte Gebäude wurde von der SHI-Fachplanerin Mona Sandner-Abboud betreut. Die Planung lag in den Händen des Büros Pöllot Architekten, Nürnberg. Der Holzbau erfolgte vom Unternehmen O.Lux.
Die geprüft gesunde Kita und Musikschule der Stadt Lauf. Foto: O.Lux / Francisco Lopez
Der zweite Beitrag von Volker Gutzeit, Leiter Technisches Produktmanagement des SHI, befasst sich mit dem Emissionsverhalten von Bodenbelägen und Bodenaufbauten. Erschienen ist er auf DABonline, der Internetseite des renommierten deutschen Architektenblatts. Auf DABonline sind zudem noch weitere Beiträge von Fachautoren aus dem Netzwerk des SHI zu finden. Etwa von Dr. Walter Dormagen, TÜV Rheinland, zur richtigen Beauftragung von Schadstoffmessungen in Innenräumen.
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Deutschlands Schüler sollen in einer gesünderen Umgebung lernen. Das ist das Ziel eines Pilotprojektes, das vom Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland durchgeführt wird. Durch die bewusste Auswahl gesundheitlich geprüfter Bauprodukte, Möbel und Reinigungsmittel soll die Schadstoffbelastung in neu gebauten oder sanierten Klassenräumen deutlich sinken.
Um verlässliche Daten für die Qualität der Innenraumluft in Schulräumen zu erhalten, wurden auf dem Kölner Firmengelände von TÜV Rheinland exemplarisch zwei in ihrer Größe verkleinerte Modellklassenzimmer aufgebaut, entsprechend belüftet und mit Messtechnik versehen. Eines der Zimmer wurde komplett mit sorgfältig ausgewählten, emissionsgeprüften Bauprodukten ausgestattet. Das zweite Zimmer wurde aus Baustoffen errichtet, die nicht explizit auf Schadstoffemissionen untersucht sind. Das Projekt wurde in Abstimmung mit dem Umweltbundesamt entwickelt. Über die Ergebnisse des Pilotprojektes und die Konsequenzen daraus informieren das Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland im Rahmen einer ganztägigen Fachkonferenz am 28. April 2015. Eingeladen sind Planungsverantwortliche von Kommunen, Bundesländern und Bund, Öffentliche Auftraggeber, Architekten, Bauträger und (Wohnungs-) Bauunternehmen, Sachverständige und Juristen, Entscheider aus Baustoffindustrie und Baustoffhandel.