Der Blog zum wohngesunden Bauen

24. Juni 2020

Italienische Studie zu Luftqualität und Viruslast in Klassenzimmern

 

Die Website News4Teachers berichtet über eine aktuelle Studie der Freien Universität Bozen in der Region Rom. seit Juli 2019 Qualitätsmessungen in Schulgebäuden vorgenommen. Im Rahmen des Projekts wurden 90 Sensoren in fünf Klassenzimmern und 20 Räumen der Oberschule Hack in der Provinz Rom installiert. Das Ergebnis: der Grenzwert für die empfohlene CO2-Höchstbelastung – 900 ppm  wurde  in 75 % der Zeit überschritten wird; die minimal empfohlene Zufuhr von Frischluft wurde gar in 95 % der Unterrichtszeit nicht eingehalten.  Mit Blick auf den Schulstart in Italien im September fällt Studienleiter Antonio Gasparella ein eindeutiges Fazit: “Die Vorbeugung einer Ansteckung erfolgt in der Tat durch die Kontrolle der Konzentration und Verteilung der Viruslast, die sich, wenn auch mit einigen Besonderheiten, nicht wesentlich von der vieler anderer Schadstoffe in Innenräumen unterscheidet“, so Gasparella. Hier geht es zur Studie auf italienisch.

Das deutsche Umweltbundesamt hat schon 2015 einen “Leitfaden für die Innenraumluftqualität in Schulgebäuden”, der im Zuge der Corona-Pandemie hoffentlich neue Beachtung findet. Wie sich Bau-, Reinigungs- andSanierungsarbeiten konkret auf die Innenraumluftqualität auswirken, hat unser Projekt “Gesunder Lebensraum Schule” gezeigt.

21. Oktober 2011

CO2 als Leitwert für Raumluftqualität – Pro und Contra

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 12:08

Eines spannende Diskussion über vermeintlich unangreifbare Lehrmeinungen wird gerade in der Lüftung- Klima- Kältebranche geführt. Die DIN EN 13779, die DIN EN 15251 und die VDI 6022 Blatt 3 (Ausgabe Juli 2011) verweisen auf den CO2-Gehalt als Bewertungsgröße für die Raumluftqualität. Aber ist CO2 wirklich als Leitwert für die Raumluftqualität geeignet? Rolf Grupp, Redakteur der cci Zeitung (Fachzeitung für die Lüftung- Klima- Kältebranche), diskutiert mit Branchengrößen. Rolf Grupp argumentiert gegen die seiner Meinung nach vorherrschende Tendenz, allein den CO2-Gehalt in der Atemluft zu verteufeln und die wirklichen Krankmacher zu ignorieren. Denn selbst CO2-Konzentrationen unter 800 ppm garantieren nicht, dass die Lüftungsraten ausreichen, um Luftverunreinigungen aus anderen Quellen im Innenraum zu entfernen, wie die Ad-hoc-Arbeitsgruppe Innenraumrichtwerte bereits 2008 feststellte.

Für Abonnenten zugänglich sind weiterhin die Leserbriefe von Prof. Heinz-Jörn Moriske und Detlef Malinowsky.

Hier geht es zur Diskussion.