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Kinder und Heranwachsende sind weit mehr als Erwachsene einem gesundheitsschädlichen Wohnumfeld ausgesetzt. Das ist das Ergebnis einer Studie in Auftrag des Herstellers von Dachfenstern VELUX. 3,7 Millionen, das entspricht 35 Prozent der Kinder unter 16 Jahren in Deutschland, leben danach in ungesunden Häusern und Wohnungen. 1,53 Millionen berichten über Feuchtigkeit in ihren Kinderzimmern, 2,52 Millionen über zu viel Lärm, je 400.000 über zu wenig Tageslicht und zu wenig Wärme. Erstellt hat die Meta-Studie die Denkfabrik RAND Europe. Die Aussagen über die Effekte des Wohnumfeldes auf die Gesundheit von Kindern entstanden auf Basis der European Union Statistics on Income and Living Conditions (EU-SILC). Für diese Studie hat sich RAND Europe auf den Datensatz von 158.833 deutschen Haushalten gestützt, in denen Kinder unter 16 Jahre leben. Das Healthy Homes Barometer 2019 von Velux beleuchtet die Gesundheitsrisiken von Kindern in ihrem Wohnumfeld und in Schulen. Einkommensschwache Familien sind überproportional betroffen. Ebenfalls beleuchtet wird die Situation der Raumluft in Schulen.
Hier geht es zur vollständigen Pressemitteilung.
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Bild von Daniela Dimitrova auf Pixabay
Asthma ist die häufigste chronische Erkrankung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland und nimmt auch weltweit zu. Neben Allergien, können auch z. B. Farben und Lacke Asthma auslösen. In Deutschland leiden ca. 10 Prozent aller Kinder und Jugendlichen an dieser Erkrankung. Schüler sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Erwachsene. Angesichts dieser Zahlen weisen wir gerne auf eine seit Jahren erfolgreiches Informationsportal Hamburger Lungenärzte (Kinderärzte und Internisten) mit der Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung hin. Auf www.asthma-schule.de finden Eltern, Jugendliche und Experten zahlreiche Informationen zu der Erkrankung.
Die Zahlen sind nach wie vor alarmierend:
- 6 Millionen Erkrankte
- 5 % aller Erwachsenen
- 10 – 15 % aller Kinder/Jugendlichen
- ca. 6.000 Todesfälle im Jahr (Erwachsene)
- ca. 2,5 Milliarden Euro Kosten im Jahr
Die Website hält darüber hinaus zahlreiche grundlegende Informationen und viele Tipps zum Umgang mit Asthma bereit. Besonders gut für den Einstieg geeignet sind die Antworten unter Asthma kompakt.
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Spielzeug aus Holz hat einen guten Ruf. Oft zu Unrecht, wie eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest von 30 Holzspielsachen für Kinder bis drei Jahre zeigt. Mehr als die Hälfte enthält gefährliche Substanzen.
Die Schadstoffe stecken in Lacken, Nieten, Schnüren oder im Sperrholz — dazu gehören polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Nickel, nitrosierbare Stoffe, Organozinnverbindungen oder Formaldehyd. Sie können Krebs erzeugen, das Erbgut oder die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen und sollten nicht in Spielzeug enthalten sein. Pressetext 21.11.2013
Diese Untersuchung deckt sich auch mit zahlreichen Hinweisen von Verbrauchern bei der SHS Hotline bezüglich teilweise “unangenehmer” Gerüche immer weider auch aus Vollholz-Kindermöbeln. Immer noch sind hier offensichtlich schadstoffbelastete Farben, Lacke, Leime im Einsatz.
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Am 20.Juli 2011 tritt die EU Richtlinie 2009/48/EG in Kraft, die künftig vor allem Kinder vor Schadstoffbelastungen besser schützen soll. Leider gibt es zu lockere Grenzwerte und zudem zu lange Übergangsfristen – sodass auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BFR) vor allem mit den CMR (CMR steht für “cancerogen, mutagen, reproduktionstoxisch”) Grenzwerten keinesfalls einverstanden ist.
Erste Medienstellungnahmen dazu
Außen hui, innen giftig
EU Richtlinie tritt in Kraft – lange Übergangsfrist
Vor allem für Hersteller von Kunststoffböden, Stromkabel, Duschvorhängen und anderen “gefährlichen Kunststoffen” sollten die grundsätzlichen ersten EU- Schritte zur Reduktion der Schadstoffbelastungen in Kinderzimmern zumindest aber einen Denkanreiz geben.
Gängige Alltagschemikalien in der Wohnung lassen bei Kindern das Risiko für Allergien deutlich ansteigen. Wie eine Studie der schwedischen Universität Karlstad zeigt, fördern die Stoffe Propylenglykol und Propylenglykol-Ether (PGE) die Tendenz zu Asthma, Heuschnupfen und Ekzemen. Mengenmäßig gehört PGE zu den 50 wichtigsten Chemikalien, die weltweit hergestellt werden. Propylenglykole kommen bei den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz, zum Beispiel als Rohstoffe für ungesättigte Polyesterharze, Feuchthaltemittel in Arzneimitteln, Kosmetika und Nahrungsmitteln, Wärmeübertragungsflüssigkeiten, Frostschutzmitteln und Enteisern für Flugzeuge und in vielen anderen Anwendungen.
Hohe Werte dieser Substanzen in der Innenraumluft erhöhen das Erkrankungsrisiko um bis zu 180 %. Zudem gingen höhere Werte auch mit Antikörpern gegen Allergene von Katzen, Hunden oder Pollen einher, so Studienleiter Carl-Gustaf Bornehag. Zu den hohen PGE-Konzentrationen trugen insbesondere Wandfarben und Reinigungsmittel bei. Die Forscher vermuten im Online-Journal „PLoS One“, dass PGEs, ähnlich wie Phthalate, den Hormonhaushalt stören. Diese Weichmacher stehen ebenfalls in Verdacht, zu Allergien beizutragen.
„Unsere Resultate werfen erneut die Frage auf, welche Folgen der tägliche Einsatz von Chemikalien für die Gesundheit hat“, sagt Bornehag. Dies gelte vor allem für Wohnräume, in denen kleine Kinder und schwangere Frauen viel Zeit verbringen. In der Studie untersuchten die Forscher rund 400 Kinder aus der schwedischen Provinz Värmland, von denen etwa die Hälfte an Allergien litt. Die Wissenschaftler analysierten dabei unter anderem Luftproben aus den Schlafzimmern. Hier der link zur (englischsprachigen) Studie.
Quelle: Allergikus 1/2011
Dass Schadstoffe in Innenräumen nichts zu suchen haben, werden wir nicht müde zu betonen. Welche Auswirkungen die Anreicherungen von Emissionen auf die verschiedenen Risikogruppen haben, ist inzwischen zwar in Teilen bekannt, wir wissen jedoch, dass in den Universitäten und Laboren weit mehr darüber geforscht und auch publiziert wurde, als letztlich in die Öffentlichkeit dringt. Sehr verdient macht sich deshalb Ulf Sauerbrey mit seinem in diesem Jahr erschienen Buch „ADHS durch Umweltgifte. Schadstoffe in der Kinderumwelt“
Während die Ursachen von ADHS bisher besonders in genetischen Dispositionen und dem psychosozialen Umfeld gesucht wurden, verweisen neuere wissenschaftliche Studien inzwischen auf die ursächliche Rolle neurotoxischer (das Nervensystem schädigender) Schadstoffe. Dazu gehören Aldehyde, Blei und Quecksilber, polychlorierte Biphenyle (PCBs), Pestizide und Mangan sowie bestimmte Farb- und Konservierungsstoffe. Einige dieser Umweltgifte verursachen den Studien nach die Kernsymptome der ADHS und neurotoxische Schäden am Gehirn. Das Buch liefert zudem einen Versuch der Einordnung dieser neuen Erkenntnisse in bisherige Entstehungsmodelle der ADHS.
Abschließend werden Hinweise zur Vermeidung von Umweltgiften im Alltag gegeben.
Hier passt auch der Hinweis auf den Kinder-Umwelt-Survey 2003/06 (KUS) des Umweltbundesamtes, der eindrücklich belegt, dass Schadstoffe sich nachweislich im Blut eines jeden Kindes in der Bundesrepublik Deutschland befinden. Die täglich eingeatmete Luft aus Wohnungen, Büros, Werkstätten und öffentlichen Gebäuden spielt bei der Belastung von Kindern mit Umweltgiften eine größere Rolle, als die Außenluft. Innenräume sind bei Messungen
- deutlich stärker mit Umweltgiften belastet als die Außenluft und
- gerade Kinder halten sich pro Tag im Durchschnitt über 15 Stunden in Innenräumen (und damit viel länger als an der Außenluft) auf (Umweltbundesamt 2008).