Der Blog zum wohngesunden Bauen

22. April 2013

Bundesratsanträge zu Grenzwertsenkung bei Mobilfunk

Filed under: Allgemein, Presse, Wissen & Literatur — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 08:09

Anders als der NDR, der erst vor wenigen Tagen nicht nur Fragen von Strahlenbelastungen in unverantwortlicher Weise bagatellisiert  und den gesamten Berufsstand der Baubiologen diffamiert hat  (siehe dazu XING Diskussion) sehen zunehmend Politiker  (Antrag zu Sitzung des Umweltausschusses des Bundesrates am Donnerstag 18.04. 2013) einen echten Bedarf, die derzeit in Deutschland extrem “großzügigen” Grenzwerte für Strahlenbelastungen zu senken.

Zitat: “Das Baden-Württembergische und Brandenburgische Umweltministerium setzen sich im Bundesrat für Grenzwertabsenkung bei Mobilfunkanlagen im Umfeld von Kindergärten, Krankenhäusern und Wohnungen ein.”

Im Sinne einer besseren Vorsorge für die Menschen, sollen Belastungen durch Funkanlagen möglichst minimiert werden. Die Landesregierungen anerkennen damit die Notwendigkeit einer Vorsorgepolitik. “Die elektrischen und magnetischen Felder müssen minimiert werden. Dafür brauchen wir eine Verschärfung der bestehenden Grenzwerte”, fordert Brandenburgs Umweltministerin Tack. Dieser Aspekt der Vorsorge zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger sei stärker als bisher zu berücksichtigen. Pressemitteilung

Dieser Präventivgedanke sollte künftig auch beim individuellen Wohnungsbau noch wesentlich mehr berücksichtigt werden – strahlungsreduzierende Maßnahmen  (abgeschirmte Leitungen, Verzicht auf WLAN, Netzfreischalter, schadstoffgeprüfte Abschirmmaterialien bei extremer Strahlenbelastung von Außen) bereits in der Planungsphase mit einbezogen werden. (Weitere Infos)

16. April 2013

Markt für Wohngesundheit bei 500 Mrd. US-Dollar

Filed under: Allgemein, Gesundheit, International, Wissen & Literatur — Schlagwörter: , , — Wjatscheslaw Baumgärtner @ 10:21

“Bei einem geschätzten Volumen von (global) 500 Mrd. US-Dollar ist der Markt für wohngesundes Bauen langfristig äußerst attraktiv”, so die Worte von Klaus Köpplin, stellvertretender Chefredakteur des Magazins “Trockenbau Akustik”. Wir alle wussten ja bereits, dass Wohngesundheit immer mehr an Bedeutung gewinnt, aber mit einer solch hohen Zahl hätte keiner gerechnet. In einem weiteren Artikel des Magazins wird ebenso von hohen Zahlen zu den Begriffen Formaldehyd (“mehr als 15 Mio. Treffer…”), Schimmelpilz (“…1,5 Mio. Treffer…”), giftige Holzschutzmittel (“…42.000 Treffer…”) und Gebäudeschadtstoffe (“…immerhin 32.000 Treffer…”) berichtet. Dies klingt vielversprechend und macht Lust auf mehr Wohngesundheit. Die gesammelten Beiträge findet man hier:

Vernünftiges statt Aufregendes (Vorwort von Klaus Köpplin)

Markt mit Risiken

10. April 2013

Macht Holz gesund?

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Kindergärten & Schulen, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 08:56
ipoint_bigconair

Foto: Ulla Fuerlinger

Diese Frage stellt sich vielen Akteuren der Holzbaubranche, insbesondere nachdem es in den letzten Jahren sogar deutliche Hinweise darauf gab, dass bestimmte Holzwerkstoffe krank machen können. Die Universität Innsbruck hat ein neues Forschungsprojekt auf den Weg gebracht, bei dem die Raumluftqualität in zwei Holzcontainern über zwei Jahre getestet und mit der in zwei Stahlcontainerbauten verglichen wird. Das Forschungsprojekt namens BIGCONAIR verfolgt ehrgeizige Ziele:  „Wenn es uns mit unserem nachwachsenden heimischen Rohstoff Holz gelingt, einen Beitrag für die Errichtung gesunder Infrastruktur zu leisten, so haben wir ein wesentliches gesellschaftspolitisches Ziel erreicht“, so der stellvertretende Tiroler Landeshauptmann Anton Steixner.

Details zu dem sehr spannenden Projekt unter der Leitung von Univ.-Prof.  Michael Flach finden Sie hier.

5. April 2013

Dämmung für die Katz? Studie zur Wärmedämmung sorgt für Ärger

Filed under: Allgemein, Bestand & SanReMo, Presse, Wissen & Literatur — Schlagwörter: — Matthias Lange @ 07:05
Entwicklung Bauen

Entwicklung des energiesparenden Bauens
Quelle: Fraunhofer IBP

Ist Gebäudedämmung sinnvoll oder ein Irrsinn? Laut einer Studie im Auftrag der Förderbank KfW (die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der größte Kreditgeber in Sachen Förderung energetischer Sanierung) übertreffen die Kosten  die Einsparungen. Das Schweizer Beratungsunternehmens Prognos kommt  zu einem ernüchternden Ergebnis: Um den Heizenergieverbrauch in deutschen Wohngebäuden wie von der Regierung geplant bis 2050 um 80 Prozent zu senken, sind der Studie zufolge bis dahin Investitionen in Höhe von 838 Milliarden Euro nötig. Im Gegenzug könnten jedoch nur Energiekosten in Höhe von 370 Milliarden Euro eingespart werden. Für den Verlust müssten sowohl Eigentümer als auch Mieter und Steuerzahler aufkommen. Die Tageszeitung Welt führt in ihrem Bericht dazu weitere Argumente gegen die Dämmung von Gebäuden ins Feld:  Das Raumklima sei nach Dämmung schlechter als zuvor, je besser die Isolierung, desto üppiger wuchere der Schimmelpilz und überhaupt leide auch die Optik, Fassadenelemente verschwänden hinter öden Styroporschichten und Fenster würden wegen der dicken Laibungen zu Schießscharten. (more…)

26. März 2013

Weiterbildung: Gestaltung von Verträgen am Bau

Filed under: Allgemein, Recht, Sentinel-Haus Akademie — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 11:29

i3_l3“Bekanntermaßen „enden“ viele Bauvorhaben vor Gericht. Es ist unstreitig, dass es gerade in Deutschland zu übermäßig vielen gerichtlichen Auseinandersetzungen im Baubereich kommt. Viele dieser Baustreitigkeiten könnten vermieden werden, wenn bei der Gestaltung von Bauverträgen, insb. der Erstellung von Leistungsbeschreibungen mehr Sorgfalt walten würde.”

Diesem Auszug aus dem Weiterbildungsangebot der TU Darmstadt können wir aus unserer Erfahrung nur zustimmen. Am 17.04.2013 findet an der TU Darmstadt unter Leitung von Prof. Dr. iur. Axel Wirth (TU Darmstadt) eine Ein-Tages-Veranstaltung mit dem Thema Gestaltung von Verträgen am Bau statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 18 begrenzt. Die Teilnahmegebühr beträgt 360,- Euro (mehrwertsteuerfrei). Weitere Infos und das Anmeldeformular (Anmeldung bis zum 03.04.) finden Sie hier.

Die Energiewende beginnt im eigenen Haus

Filed under: Allgemein, Wissen & Literatur — Matthias Lange @ 09:24

Alternative Energiequellen sind nach wie vor ein kontrovers diskutiertes Thema. So fühlen sich die Befürworter von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie spätestens seit der Reaktorkatastrophe von Fukushima bestätigt, während Skeptiker gebetsmühlenartig auf den schleppenden Ausbau der Stromnetze hinweisen. Trotz reduzierter staatlicher Förderung für private Solaranlagen zählen diese jedoch auch weiterhin als die Energiequellen der Zukunft.

Zwar ist die durchschnittliche Zahl der täglichen Sonnenstunden sehr ungleich auf die Länder und Regionen dieser Welt verteilt und ist abhängig von den jeweiligen Wetterbedingungen. Doch Deutschland ist weitaus sonnenverwöhnter als viele Bedenkenträger es glauben wollen. Besonders der Süden und der Nordosten freuen sich über eine jährliche Sonnenscheindauer von mehr als 1700 Stunden. Und selbst die sonnenarmen Regionen in der Mitte des Landes kommen noch auf mehr als 1300 Stunden im Jahr. Wirklich relevant ist dieser Unterschied jedoch vor allem für Konzerne, die riesige Flächen mit Sonnenkollektoren bestücken. Eine private Solaranlage hingegen liefert vordergründig Energie für den Eigenbedarf und lohnt sich in Oldenburg ebenso wie in München.

Wem eine nachhaltige, risikoarme und umweltverträgliche Energieversorgung wichtig ist, der trägt durch eigene Produktion und Reduzierung des Stromverbrauchs am besten dazu bei. Wer konsequent auf energiesparende Haushaltsgeräte und LED-Beleuchtung setzt, der wird an manchen schönen Sommertagen einen echten Überschuss an elektrischer Energie ins Stromnetz einspeisen können.
Neben der Stromerzeugung sollte Solarenergie übrigens auch zum kostenlosen Erwärmen von Leitungswasser genutzt werden. Fragen dazu werden intensiv in z.B. diesem Forum diskutiert.

25. März 2013

CO2 bleibt ein Dauerthema in Schulen

Filed under: Allgemein, Kindergärten & Schulen, Wissen & Literatur — Schlagwörter: , — Matthias Lange @ 09:36

Selbst neu gebaute Unterrichtsgebäude lassen oft eine professionelle Lösung für den Abtransport von CO2 vermissen. So wurde, wie der BINE Informationsdienst berichtet, z.B. beim Neubau der Realschule Lindau 2008  auf die geplante Lüftungsanlage in den Klassenräumen mit Ausnahme der Fachräume verzichtet. Im laufenden Schulbetrieb machte sich dies schnell mittels Rückmeldungen von Schülern negativ bemerkbar, Messungen ergaben CO2-Werte von über 5.500 ppm.  Nach einer Testphase rüstete die Schule mit dezentralen Lüftungsgeräten nach. Die Testphase könnte nun auch für andere nachzurüstende Schulen interessant sein. Denn im Verlauf der Testphase wurden verschiedene Anlagentypen erprobt: Neben Standgeräten verschiedener Bauart  wurden auch Deckengeräte mit Anbindung über die Oberlichter der großzügig verglasten Fassade eingesetzt. Ein Messsystem zeichnete Daten für den CO2-Level, die Temperatur, die relative Feuchte im Klassenzimmer und außen sowie die Gebläsespannung zur Beurteilung der Regelung auf. Diese wurden später ausgewertet. Die Planer berücksichtigten bei ihrer Entscheidung für eine Variante besonders die Durchmischung der Klassenräume mit Frischluft und die Geräusch-Emissionen. Auch die Führung der Zu- und Abluftkanäle durch die hochwertige Gebäudehülle und die optische Wirkung, sowohl im Klassenzimmer als auch der Gesamteindruck der Fassade von außen, flossen ein. Mehr hier.

14. März 2013

Besuch bei Baufritz in Erkheim

Filed under: Allgemein, Premiumpartner, Wissen & Literatur — Schlagwörter: — Volker Gutzeit @ 08:25

Kennen Sie das Gefühl? Sie kommen irgendwo rein und fühlen sich spontan wohl?

So ging es mir bei einem Besuch bei Baufritz in Erkheim in der vergangenen Woche. Wir wurden von Frau Fritz-Kramer und Herrn Schindele wärmstens empfangen. Auch alle anderen Mitarbeiter umsorgten uns sehr aufmerksam und hatten stets ein Lächeln für uns. Neben der menschlichen Seite war ich von der “Hausschneiderei” und den Musterhausexponaten tief beeindruckt: Hausbau zum anfassen und erleben.

Aber schließlich brach der Ingenieur bei mir durch. 😀 Bei Baufritz gibt es einen Bereich, der Elektrosmog und “schlechtes” Licht hörbar, sichtbar ja geradezu fühlbar macht. Natürlich gehört dazu, aufzuzeigen, wie man es besser machen kann. Und Baufritz macht es besser – wie gesagt – hörbar, sichtbar, erlebbar.

Nehmen wir das Beispiel Licht: Ich kann mich mit den gängigen Energiesparlampen einfach nicht anfreunden. Die Lichtfarbe stimmt nicht (kalt), die Farbwiedergabe stimmt nicht (schweinchenrosa Haut, wie beim Metzger in der Auslage), sie flimmern und sie STINKEN (Schnuppern Sie mal an Ihrer warmen Energiesparlampe, Sie werden überrascht sein).

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13. März 2013

Mit Nano zu bakterienfreien Kunststoffoberflächen?

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Sentinel-Haus Stiftung, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 14:39

Trotz wiederholter Warnungen von Umweltbundesamt, BUND ,Umweltärzten und anderen Institutionen wird nach wie vor – bei   nicht ausreichender Risikoforschung/Abschätzung nach Mittel und Wegen gesucht, die Nanotechnologie verstärkt auch in das häusliche Umfeld einzubringen.

Die neueste  Version (Presseaussendung vom 13.3.2013)

“Zitat: Durch die nanoskaligen Silberpartikel haben Bakterien in Kunststoffoberflächen keine Chance.”

ist die verstärkte Einbringung von Nanosilber auf Lichtschaltern, Türgriffen und anderen Gebrauchsgegenständen, um damit antibakterielle Effekte zu erzielen – offensichtlich ohne dabei die gesundheitlichen Risiken ausreichend  zu berücksichtigen.

Heribert Wefers, BUND-Experte für Chemie und Nanotechnologie: “Die hohe biologische Mobilität von Nanopartikeln und die damit verbundenen Gefahren für Mensch und Umwelt sind nur unzureichend erforscht. Die Bundesregierung muss deshalb handeln. Es muss aufhören, dass die Hersteller mit unhaltbaren Versprechungen über die angeblich so tollen Eigenschaften von Nanomaterialien immer mehr riskante Produkte auf den Markt bringen.”

Wilfried Kühling, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND: “Solange die Risiken für Umwelt und Gesundheit ungeklärt sind, muss die Bundesregierung ein Vermarktungsverbot für Alltagsprodukte mit Nanosilber verhängen. Außerdem müssen alle Produkte, die Nanomaterialien enthalten, deutlich gekennzeichnet werden. Die Käufer von Nano-Produkten im Unklaren zu lassen verstößt gegen elementare Regeln des Verbraucherschutzes und gefährdet die Umwelt.”

ZItat aus der Presseaussendung Fraunhofer UMSICHT:

“In Oberflächen wie Türgriffen können auf diese Weise nach dem Herstellungsprozess nanoskalige Silberpartikel oberflächennah und materialeffizient eingebracht werden, wodurch die Vermehrung von Bakterien gestoppt wird.”

9. März 2013

Aus der regenreichsten in die sonnenverwöhnteste Stadt der Republik

imageGestatten? Gutzeit!

Ich möchte mich als neues Mitglied des SHI-Teams vorstellen. Seit dem 1. März 2013 darf ich Sie als Leiter des Technischen Produktmanagementes verwöhnen.

Ein paar Worte zu meinem Werdegang:

An der RWTH Aachen habe ich Werkstoffwissenschaften (das hieß damals tatsächlich noch “Hüttenwesen”) mit der Vertiefungsrichtung nichtmetallische anorganische Werkstoffe studiert.

Nach dem Abschluss als Dipl.-Ing. bin ich einige Jahre in der Baustoffindustrie tätig gewesen. Meine Aufgabe bestand hier unter anderem in der Bearbeitung von Schadensfällen im Hinblick auf die chemischen und physikalischen Eigenschaften der betroffenen Werkstoffe.

Während meiner anschließenden Tätigkeit in einem Unternehmen für Bauwerksdiagnostik und -sanierung habe ich mir fast drei Jahre lang erfolgreich die Wochenenden um die Ohren geschlagen, um den Status eines zertifizierten Baubiologen zu erlangen. Damit war die Trilogie vollendet: Physik, Chemie und Biologie rund um das Gebäude und – vor allem – seine Bewohner. (more…)

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