Der Blog zum wohngesunden Bauen

25. November 2010

Entwurf des AGÖF-Leitfadens “Gerüche in Innenräumen – Sensorische Bestimmung und Bewertung” vorgestellt

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 14:15
Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute e.V. (AGÖF) hat in Kooperation mit dem Arbeitskreis Innenraumluft des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW, Österreich) eine standardisierte Form der Untersuchung und Bewertung von Gerüchen in Innenräumen erarbeitet. Der AGÖF-Leitfaden “Gerüche in Innenräumen – Sensorische Bestimmung und Bewertung” behandelt die Durchführung von sensorischen Geruchsprüfungen durch zertifizierte Prüfer vor Ort und gibt Empfehlungen für die Erstellung einer Gesamtbeurteilung eines Geruchsereignisses. Hiermit dient er der kontextbezogenen Bewertung von Gerüchen in Innenräumen. Parallel hierzu wurde auch ein AGÖF-Geruchstest zur Qualifizierung und Zertifizierung der Prüfer entwickelt.

23. November 2010

Grüne wollen sorglosen Einsatz von Nanosilber stoppen

Filed under: Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: — Josef Spritzendorfer @ 12:58

Nachdem sich die “warnenden Stimmen”  zu Nanosilber in den letzten Monaten mehren (z.B. “BUND” warnt vor Nanosilber) fordern nun die Abgeordneten  der Fraktion Bündnis90/Die Grünen in einem Antrag  (17/3689) die Bundesregierung auf, das “Inverkehrbringen von verbrauchernahen Produkten mit Nanosilber”  zu verbieten,  eine Liste aller derartigen am Markt erhältlichen Produkte zu erstellen  und diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Als Gründe werden aufgeführt:

  • der Einsatz von Silberionen  gegen antibiotikaresistente Bakterien ist in der Medizin von Bedeutung – Nanosilber in Konsumprodukten könnte jedoch die Resistenz von Krankheitserregern steigern und Silberionen für die Medizin  wirkungslos werden.

Im Baubereich findet sich  Nanosilber ebenfalls zunehmend mit Marketingaussagen wie “keimtötend”  in zahlreichen Produkten (unter anderem auch in Lüftungsrohren, Fassadenfarben) – zumindest eine entsprechende frühestmögliche Kennzeichnungspflicht wäre sicher im Interesse der Verbraucher.

Link zu Studien aus der Schweiz

7. November 2010

ADHS durch Umweltgifte?

Filed under: Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 13:43

Dass Schadstoffe in Innenräumen nichts zu suchen haben, werden wir nicht müde zu betonen. Welche Auswirkungen die Anreicherungen von Emissionen auf die verschiedenen Risikogruppen haben, ist inzwischen zwar in Teilen bekannt, wir wissen jedoch, dass in den Universitäten und Laboren weit mehr darüber geforscht und auch publiziert wurde, als letztlich in die Öffentlichkeit dringt. Sehr verdient macht sich deshalb Ulf Sauerbrey mit seinem in diesem Jahr erschienen Buch „ADHS durch Umweltgifte. Schadstoffe in der Kinderumwelt“

Während die Ursachen von ADHS bisher besonders in genetischen Dispositionen und dem psychosozialen Umfeld gesucht wurden, verweisen neuere wissenschaftliche Studien inzwischen auf die ursächliche Rolle neurotoxischer (das Nervensystem schädigender) Schadstoffe. Dazu gehören Aldehyde, Blei und Quecksilber, polychlorierte Biphenyle (PCBs), Pestizide und Mangan sowie bestimmte Farb- und Konservierungsstoffe. Einige dieser Umweltgifte verursachen den Studien nach die Kernsymptome der ADHS und neurotoxische Schäden am Gehirn. Das Buch liefert zudem einen Versuch der Einordnung dieser neuen Erkenntnisse in bisherige Entstehungsmodelle der ADHS.
Abschließend werden Hinweise zur Vermeidung von Umweltgiften im Alltag gegeben.

Hier passt auch der Hinweis auf den Kinder-Umwelt-Survey 2003/06 (KUS) des Umweltbundesamtes, der eindrücklich belegt, dass Schadstoffe sich nachweislich im Blut eines jeden Kindes in der Bundesrepublik Deutschland befinden. Die täglich eingeatmete Luft aus Wohnungen, Büros, Werkstätten und öffentlichen Gebäuden spielt bei der Belastung von Kindern mit Umweltgiften eine größere Rolle, als die Außenluft. Innenräume sind bei Messungen

  1. deutlich stärker mit Umweltgiften belastet als die Außenluft und
  2. gerade Kinder halten sich pro Tag im Durchschnitt über 15 Stunden in Innenräumen (und damit viel länger als an der Außenluft) auf (Umweltbundesamt 2008).

1. Oktober 2010

Giftstoffe gefährden Ungeborene

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: , — Matthias Lange @ 12:57

Im aktuellen SPIEGEL wird über eine internationale Studie berichtet, die belegt, dass  gerade Ungeborene und kleine Kinder am stärksten gefährdet sind durch die Umweltverschmutzung, weil dem unreifen Organismus die nötigen Enzyme fehlen, um die Substanzen abzubauen. Es heisst u.a. : Die Kinder sind heute nicht besser vor Schadstoffen geschützt als vor 20 Jahren: “Früher waren es Schwermetalle, heute sind es zunehmend hormonähnliche Chemikalien in Plastikprodukten, Biozide und Flammschutzmittel.”

Die immer noch nicht auf Deutsch veröffentlichten Ergebnisse der Studie LiNA des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung werden dadurch bestätigt und ergänzt. Gerade Schwangere und kleine Kinder bedürfen des besonderen Schutzes vor Umweltgiften. Dies besonders in Innenräumen, denn dort halten sie sich durchschnittlich 20 Std. am Tag auf.

28. September 2010

9. AGÖF-Fachkongress in Nürnberg

Filed under: Allgemein, Wissenschaft — Schlagwörter: — admin @ 16:03

Der gut besuchte 2-tägige AGÖF-Fachkongress in Nürnberg behandelte den Themenkomplex Schadstoffe, Gerüche und Sanierung. Neben einigen interessanten Gesprächen und Kontakten gab es eine ganze Reihe spannender Vorträge. Ein wesentlicher Teil der Veranstaltung drehte sich um die sensorische Bestimmung und Bewertung von Gerüchen in Innenräumen. Das halte ich für eine sehr interessante Ergänzung der Laboranalytik. Um diese Methodik auf stabile Füße zu stellen, gibt es jetzt auch eine statistische Berechnung, wieviele Geruchsprüfer notwendig sind, um ein belastbares Ergebnis zu produzieren. Dieses Thema muss man im Zusammenhang sehen mit Gerichtsurteilen, die einen Baufehler sahen und Nachbesserung verordneten, weil es unangenehm roch. Da steckt noch viel Spannung drin. Das stellte auch Rechtsanwalt Jochen Kern fest, ein alter Bekannter, der auch bei unserem Rechtssymposium im Herbst 09 an der TU Darmstadt einen Vortrag zur rechtlichen Situation hielt.
Alles in allem eine gelungene Veranstaltung und ein wichtiges Netzwerk.

8. September 2010

Kann Sauna krank machen?

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Wissenschaft — Schlagwörter: , — Matthias Lange @ 15:08

Vom IBO – Innenraum Mess- und Beratungsservice wurde gemeinsam mit dem Institut für Umwelthygiene der Medizinischen Universität Wien eine Studie zu Formaldehyd in Saunen veröffentlicht, die es möglich macht, Richtwerte für Formaldehyd herzuleiten. Auftraggeber war das österreichische Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft,Umwelt und Wasserwirtschaft. In 10 der 26 untersuchten Saunen zeigten sich Konzentrationen an Formaldehyd, die deutlich oberhalb von 0,1 mg/m3 (als Halbstundenmittelwert) liegen.

Generell zeigten sich bei Holzwerkstoffen, die mittels konventionellen, Formaldehyd abspaltenden Klebern (Leimen) produziert wurden, hohe Werte und bei Holzwerkstoffen, die mit formaldehydfreien Klebern (Leimen) produziert wurden, tendenziell niedrige Werte.

Der Arbeitskreis Innenraumluft hat diese Studie zum Anlass genommen, allgemeine Empfehlungen zur Schadstoffvermeidung in Saunen zu veröffentlichen.

Download Positionspapier zur Schadstoffvermeidung in Saunen

Download Saunastudie

27. Juni 2010

OSB Studie des Umweltbundesamtes

Filed under: Allgemein, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Peter Bachmann @ 11:28

Das Umweltbundesamt hat sich mit der Frage befasst, ob OSB-Platten durch eine Beplankung mit Gipsbauplatten eine geringere Emission haben. Diese Studie wurde auf den WaBoLu-Tagen 2010 vorgestellt. Es geht eindeutig daraus hervor, dass eine Beplankung der OSB-Platten keine Verbesserung der Emissionssituation ergibt.

Hier ein Bericht: 279 HB09-Publ OSB

2. Juni 2010

Nanopartikel in der Bauwirtschaft

Filed under: Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , , — Matthias Lange @ 13:06

Nanotechnologie wird heute kontrovers diskutiert:  auf der einen Seite besorgte Verbraucherschützer, die bereits vom “Asbest des 21. Jahrhunderts” sprechen, auf der anderen Seite Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, die davor warnen, eine Schlüsseltechnologie (in der Deutschland zudem führend ist) kaputt zu reden. Mittendrin der Bürger, der nicht weiß, ob er sich vor seiner Sonnencreme oder seinem immer sauberen Auto nun fürchten soll. Was die Verwendung von Nanopartikeln in der Bauwirtschaft angeht, so hat Dipl. Ing.  Corinne Ziegler vom Zentralreferat Gefahrstoffe der Berufsgenossenschaft Bau eine sehr gute Übersicht erstellt, die Sie hier herunterladen können. Hier wird für den Bauprofi sehr anschaulich erklärt, wo Nanomaterialien eingesetzt werden und wo die Gefahr der Freisetzung und damit einer Gesundheitsgefährdung besteht.

13. Mai 2010

Weichmacher – Gefahr aus der Verpackung

Filed under: Gesundheit, Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: , — Peter Bachmann @ 18:31

Im NDR Fernsehen wurde über die gesundheitliche Gefahr von Weichmachern in Verpackungen berichtet. Diese Weichmacher (z.B. Phthalate) sind auch in vielen Baustoffen enthalten und werden regelmäßig von uns gefunden.

Bericht

12. Mai 2010

Labelvergleich von Innenraumzertifikaten

Filed under: Wissen & Literatur, Wissenschaft — Schlagwörter: — Peter Bachmann @ 20:08

Zuerst möchte ich mich ganz herzlich bei Susanne Gehrmann für diese gute Ausarbeitung bedanken! In einer Semsterarbeit ihres Studiums “Bauen im Bestand” hat Susanne Gehrmann (Dipl. Holzwirtin) einen Labelvergleich erstellt. Hier kann man sehr gut die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Schwerpunkte der Innenraumlabel in Europa erkennen.

Einzelheiten erhalten Sie auf Anfrage unter info@sentinel-haus.eu!

Ich freue mich auf eine Diskussion hierzu!

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