Die Schadstoffmeldungen aus Schulen und Kindergärten reißen nicht ab – in der wöchentlichen Telefonhotline des Sentinel-Haus Stiftungsvereins melden sich regelmäßig besorgte Eltern mit ständig neuen “Schadensmeldungen”.
Aktuellster Fall ist eine erhöhte Styrolbelastung in einem Ottobrunner Gymnasium. Noch tappen die Experten bezüglich des Verursachers im Dunklen (angenommen wird, dass ein Kleber schuld ist) – der Architekt beruft sich darauf, dass “nachgewiesen” nur “Blaue Engel” Produkte verwendet worden sind.
Gesprochen wird im konkreten Projekt von “keiner Gesundheitsgefährdung”, obwohl Styrol vielfach als “Nervengift” eingestuft wird – und dies, da geruchlich ja offensichtlich wahrgenommen, Styrol immerhin in nicht unbedenklicher Konzentration vorhanden sein muß. (Aussage “Gestank/ Unterricht nicht möglich”; siehe dazu auch Styrol ) Vernünftigerweise wird aber derzeit in den Räumen kein Unterricht abgehalten.
Pressemeldung

Kindergarten in Freiburg
Heute habe ich die neuen Bautafel am neuen Kindergarten in Freiburg gesehen. Im Rahmen meiner Baubesichtigungen aus gesundheitlicher Sicht habe ich mich über die schöne Bautafel gefreut!
Seit 1996 gilt in Deutschland ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, was aber seit vorgestern erst klar ist: damit einher geht offensichtlich auch eine Gratisbelastung der Kinder mit Weichmachern (Phthalate). Am 22.03.11 veröffentlichte der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) eine Studie zu Weichmachern im Staub von Kindertagesstätten. Es wurde die Konzentration an giftigen Kunststoff-Weichmachern in 60 Kitas deutschlandweit untersucht und dort deutlich höhere Werte als in Durchschnittshaushalten gefunden. In den untersuchten Kitas sei die Belastung mit Weichmachern im Schnitt dreimal höher als in Haushalten. In besonders hoher Konzentration wies ein vom BUND beauftragtes Labor die Weichmacher DINP und DEHP nach.
Das Umweltbundesamt hat daraufhin sofort reagiert: „Händler und Vertreiber sind verpflichtet, den Konsumenten auf Nachfrage mitzuteilen, ob etwa ein neuer Bodenbelag besorgniserregende Weichmacher enthält. Das europäische Chemikalienrecht REACH verpflichtet den Handel, innerhalb von 45 Tagen über Inhaltsstoffe aus der Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe Auskunft zu erteilen. Eltern und Kitas sollten dieses Recht nutzen“, sagte UBA-Präsident Jochen Flasbarth. Das UBA hat ein Musterschreiben vorbereitet, mit dem sich gezielt beim Handel nachfragen lässt.
Da weiß ich aber nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Da steht also Max Mustermann bei Real mit seinem Kinderspielzeug an der Kasse und hält dieses Schreiben der Kassiererin unter die Nase, worin Sie darauf hingewiesen wird ” Gemäß Art. 33 der o.g. Verordnung sind Sie als Lieferant von XXXX verpflichtet, mir als Verbraucher/ Verbraucherin diese Informationen innerhalb von 45 Tagen zur Verfügung zu stellen.” Da kann man Max Mustermann nur viel Glück wünschen und alle anderen darauf aufmerksam machen, Geschenke, die Weichmacher enthalten könnten, rechtzeitig zu besorgen, also mind. 45 Tage vor dem Anlass…
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In der Xing-Gruppe hat ein Mitglied einen sehr guten Überblick zu aktuellen PR-Berichten erstellt, welche von Schäden mit Schadstoffen und Geruch berichten:
Bericht
P.S. Damit keine Missverständnisse aufkommen: zusammengestellt wurden die Presselinks dankenswerter Weise von Herrn Holzmann und über seinen Twitteraccount unter
http://twitter.com/Biobaustoff gepostet.
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Der Modellkindergarten der Stadt Freiburg nimmt Formen an. Am Montag wurde mit dem Aufstellen des Kindergartens begonnen! Am Montag und Dienstag habe ich gemeinsam mit den Expertinnen des Sentinel-Haus Instituts die ersten Schritte aufmerksam verfolgt. Das Projekt macht mir und auch meinen Kollegen große Freude, da hier die Stadt Freiburg einen sehr wichtigen Weg im Sinne der gesundheitlichen Qualität geht. Wo gehört die Gesundheit mehr berücksichtigt als in einem Kindergarten?
Die Handwerker und auch beteiligten Planer nehmen das Qualitätsmanagement sehr ernst! Ziel ist es, dass so wenig Schadstoffe wie möglich nach dem Neubau in der Raumluft sind.
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Bereits vor mehr als einem Jahr gab es umfangreiche Presseberichte zu Schadstoffbelastungen in einer “neuen” Regensburger Sporthalle, die zu einer vorübergehenden Schließung geführt haben.
Nach Austausch der angeblichen Verursacher mußte nunmehr die Schule erneut geschlossen werden- offensichtlich gibt es noch weitere Schadstoffquellen. In die Kritik geraten ist inzwischen auch die Lüftung – sicherlich könnte damit ein Teil der Schadstoffe “abtransportiert” werden; wie in der Schweizer Liwotevstudie (siehe Vergleichswerte Formaldehyd bei eingeschalteter und ruhender Lüftungsanalage auf Seite 83) aber nachgewiesen, ist die Lüftung alleine nicht in der Lage, Emissionsbelastungen zu beseitigen.
Die Hauptursache liegt vielmehr sicherlich darin, daß stark “formaldehydhaltige” Baustoffe gar nicht erst verwendet hätten werden dürfen – entsprechend steht zwischenzeitlich auch das ausführende Architektenhaus im Kreuzfeuer der Kritik. Zahlen wird wie so oft der Steuerzahler – entsprechende vertragliche Festlegungen der Raumluftqualität bei der Auftragvergabe als Bestandteil der “Übernahmekriterien” ( z.B. von Städten wie München, Zürich seit Jahren praktiziert) hätten hier geholfen, Steuergelder zu sparen.
Nach Anrufen besorgter Eltern bei der SHS Telefonhotline blieben Versuche des Sentinel-Haus Stiftung e.V. , die Prüfberichte zur Einsicht zu erhalten bisher vergeblich.
Presseberichte dazu
Bericht 28.2.2011 – verrückte Messwerte
Bericht 28.2.2011 Verwirrung ist komplett
bayerischer Rundfunk
Bericht 18.2.2011
Berichte 17.2.2011 Bericht 2 17.02.2011 Bericht 3 17.02.2011
Bericht 16.2.2011
Bericht 15.2.2011
Bericht 10.02.2011
Bericht 1
Bericht 2
Vorgeschichte (2009)
Bei der Erweiterung einer Kindertagesstätte in Solingen, der vom Sentinel-Haus Institut in Person von Fachplanerin und Architektin Christine Overath geplant und auch unter wohngesundheitlichen Aspekten betreut wird, ist es durch Renovierungsarbeiten an einem bestehenden Stirnholzparkettboden zu deutlichen Überschreitungen der Empfehlungswerte des Umweltbundesamtes für flüchtige organische Stoffe (VOC) gekommen.
Betroffen ist ausdrücklich nicht der von Architektin Christine Overath geplante und beaufsichtigte Anbau, der nach dem Sentinel-Haus Konzept erstellt wurde. Im bestehenden Eingangsbereich (Flurhalle, Fläche ca. 140 m²), der auch als Übergang in den neuen Anbau dient, wurde in Abstimmung mit dem Trägerverein der KiTa Grashüpfer e.V. als Bauherren, der 1994 eingebaute Holzboden aus verklebtem Stirnholzparkett abgeschliffen und neu mit einem Hartwachsöl versiegelt.
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Nachdem in Salzgitter im Oktober an den zwei Grundschulen Steterburg und Sonnenberg eine Belastung mit krebserregenden Schadstoffen festgestellt wurde und eine Sanierung bis zum Frühjahr beschlossen wurde, entwickelte sich ein bemerkenswerter politischer Schlagabtausch, der am Mittwoch sein (vorläufiges) Ende fand.
Die Fraktionen von SPD und Linken/Grünen forderten nämlich, dass nun in allen Schulen Salzgitters Raumluftmessungen erfolgen sollten . Die CDU war dagegen: Für sie ist die Schadstoffsuche in allen Schulen der Stadt reine Geldverschwendung – sie rechnet mit Kosten in Millionenhöhe. Die Christdemokraten wollen stattdessen am laufenden Schulsanierungsprogramm festhalten, in diesem Zuge würden auch Schadstoffe beseitigt. Der Rat stimmte am Mittwoch in seiner Sitzung über einen entsprechenden Antrag von SPD und Linken/Grünen ab. (more…)
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Die u.a. von Echthaus Zultner gebaute KiTa in Solingen ist vorletzte Woche aufgestellt worden, das Dach ist inzwischen auch fertig. Die von SHI-Fachplanerin Christine Overath geplante Erweiterung des Kindergartens mit Umbau wird schon im Januar 2011 den Kindern zur Verfügung stehen. In den nächsten Wochen wird innen ausgebaut. Dazu findet am Freitag, den 07.10. eine Handwerkerschulung statt.
Der Baufortschritt wird vom Hamburger Fotografen Nikolaus Herrmann begleitet, der auch schon andere SHI-Projekte wunderbar in Szene gesetzt hat.

Spatenstich Kindergarten in Freiburg
Am Mittwoch um 10:00 Uhr fand der Spatenstich zum Kindergarten in der Urachstraße in Freiburg statt. Hier fließen wichtige Aspekte des gesunden Bauens und Wohnens ein. Dr. Dieter Salomon (OB) hat den künftigen Nutzern den ersten Spatenstich überlassen. Diese haben es mit großem Vergnügen sofort umgesetzt. Dieser Kindergarten wird in Holzbauweise erstellt und auch hier sind schon in der Planung Bausteine der Wohngesundheit eingeflossen. Nun braucht es innovative Handwerker, welche das Projekt im Sinne der künftigen Nutzer in hoher Qualität umsetzen.
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