Der Blog zum wohngesunden Bauen

15. März 2018

Runder Tisch zur Integration von Gesundheitsinformationen in BIM-Standards

Im Februar 2018 fand im Umweltbundesamt ein hochrangig besetztes Gespräch zum Thema „Innenraumhygiene und BIM“ statt. Interessierte Architektur- und Ingenieurbüros sowie Vertreter der Baubranche können sich in eine Mailingliste eintragen lassen.

Auf Einladung des Umweltbundesamts und des Sentinel Haus Instituts trafen sich Vertreter von Bundes- und Landesbehörden, des Bundesbauministeriums, Architekten- und Baugewerbeverbänden, Projektsteuerern, Baustoffherstellern, Prüfinstituten und Softwareanbietern, um Informationen und Erfahrungen auszutauschen und einen Fahrplan für die weiteren Schritte festzulegen. „Das Umweltbundesamt sieht in der Integration zum Beispiel vom Emissionsdaten in die Datensätze von Herstellern und Softwareanbietern eine sehr gute Möglichkeit, die Belange des Gesundheitsschutzes in Gebäuden von Beginn an in die digitale Planungsmethode zu integrieren“, sagte Dr. Heinz-Jörn Moriske, Leiter der Beratungsstelle für Umwelthygiene am Fachbereich Umwelt und Gesundheit und Geschäftsführer der Kommission Innenraumlufthygiene am UBA.

Die Bereitstellung von Gesundheitsinformationen in einem international anerkannten BIM-Standard könnten mit Informationen zur Nachhaltigkeit von Baustoffen und Bauweisen verknüpft und damit zu gesünderen und zukunftsfähigen Gebäuden beitragen, waren sich die Teilnehmenden einig. „Planern im digitalen Planungsprozess klare Vorgaben im Hinblick auf mögliche Gesundheitsrisiken durch Bauprodukte und das fertige Gebäude zu geben, ist ein enormer Schritt. Genauso wichtig bleibt aber die praktische Umsetzung und die Kontrolle“, betonte Peter Bachmann, Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts. Für Neubau und Sanierung sind dabei unterschiedliche Herangehensweisen und Lösungen erforderlich, darin waren sich die Teilnehmenden einig.

Fortführung in Arbeitsgruppen

Ausführlich diskutiert wurden die technischen Möglichkeiten aber auch die Notwendigkeit konkreter staatlicher Vorgaben für die Qualität der Innenraumluft in Gebäuden. Beschlossen wurde, den Austausch sowohl in der großen Runde als auch in Arbeitsgruppen fortzusetzen, die einzelne Aspekte intensiv beleuchten. Angedachte Themenfelder sind die wissenschaftlichen Grundlagen und die Integration vorliegender Daten, die juristische Expertise zu verbindlicheren staatlichen Vorgaben zur Innenraumhygiene sowie ein Arbeitskreis zur Umsetzung und Kontrolle von BIM-geplanten gesünderen Gebäuden in der Praxis. Vor der Sommerpause wollen sich die Beteiligten für die nächste Runde auf Einladung des UBA treffen. www.sentinel-haus.eu.

Mailingliste „Healthy Building goes BIM“

Interessierte Architektur- und Planungsbüros sowie Vertreter der Baubranche können sich beim Sentinel Haus Institut in eine Mailingliste eintragen lassen, um regelmäßig Informationen zum Stand der Gespräche zu erhalten. Dafür genügt eine E-Mail mit der Angabe eines konkreten Ansprechpartners und dessen Kontaktinformationen an Claudia Porath unter porath@sentinel-haus.eu.

27. Februar 2018

natureplus-Seminar zur neuen Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen VV TB

Wie kann bei Planung, Ausschreibung und Ausführung sichergestellt werden, dass ein Bauprodukt grundsätzlich geeignet ist, die an das Bauwerk gestellten Anforderungen zu erfüllen? Und welche neuen Haftungsregelungen betreffen Architekten und Planer? Antworten auf diese Fragen vor dem Hintergrund der neuen Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen gibt die erste Veranstaltung im Rahmen der „Neckargemünder Gespräche“ des Vereins natureplus. Am 13. April 2018 findet ein Seminar zum neuen Kern des Bauordnungsrechts an. Hier geht es zum Programm der Veranstaltung. Für das Seminar sind Fortbildungspunkte bei den Architektenkammern Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz beantragt. Die Teilnahme kostet 150 Euro inkl. Getränke und Mittagssnack. Studierende und natureplus-Mitglieder zahlen 75 Euro. Die Anmeldung ist direkt über die natureplus-Website www.natureplus.org möglich.

26. Januar 2018

Neue Fallstudie für Schlagmann Poroton-Ziegel

In Zusammenarbeit mit und im Auftrag von Schlagmann Poroton hat das Sentinel Haus Institut eine neue Broschüre zum gesünderen Bauen und Wohnen mit Ziegelmauerwerk im Allgemeinen und perlitegefüllten Tonziegeln des bayerischen Herstellers im Besonderen erarbeitet. Schlagmann, Marktführer in Bayern, ist eines der innovativsten Unternehmen der Ziegelbranche und hat den hochwärmedämmenden Hintermauerziegel mit integrierter Füllung erfunden. Im Zuge einer Informationskampagne zu den zahlreichen gesundheitlichen und raumklimatischen Vorteilen der Schlagmann-Ziegel ist nun das achtseitige Factsheet entstanden. Die Schlagmann Poroton-Ziegel für Ein- und Zweifamilienhäuser (T 7 bis T9) sowie für Mehrfamilienhäuser (S 8 bis S 10) sind alle mit dem hochwertigen Qualitätszeichen des internationalen Vereins natureplus zertifiziert. Hier finden sich alle unsere Fallstudien als Pdf.  

25. Januar 2018

Wohngesunder Parkettboden im Youtube-Video

Was macht einen geprüft gesünderen und nachhaltigen Parkettboden aus? Diese Frage beantwortet “Der Sentinel” in einem neuen Video. Der in Kooperation mit dem renommierten Hersteller Bauwerk entstandene Film aus der Reihe “Der Sentinel informiert” geht sowohl auf die Grundlagen als auch auf die Umsetzung bei Bauwerk ein.

11. Dezember 2017

Lindner Group und Sentinel Haus Institut bringen das gesündere Bauen und Modernisieren voran

Die Lindner Group, führender Spezialist für Innenausbau sowie Hersteller zahlreicher Bausysteme, und das Sentinel Haus Institut, Marktführer für die gesundheitliche Qualitätssicherung in Gebäuden, haben eine Kooperation vereinbart.  

Gemeinsam wollen die Lindner Group und das Sentinel Haus Institut die gesundheitliche Kompetenz vorrangig im Segment Innenausbau aber auch bei der entsprechenden Entwicklung, Produktion und Vermarktung von Decken-, Boden-, und Wandsystemen voranbringen. „Lindner ist durch seine hohe Fertigungs- und Organisationstiefe und mit rund 1.500 eigenen Mitarbeitern in der Montage bestens aufgestellt, um ein ganzheitliches Konzept für gesündere Gebäude jeder Art umzusetzen. Bereits heute spielen Raumgesundheit und Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie eine große Rolle. Gemeinsam wollen wir diese Potenziale vernetzen und dem Markt ein rundum überzeugendes Angebot machen“, sagte Peter Bachmann, Geschäftsführer des Sentinel Haus Instituts.

Gesündere Bürogebäude und Hotels im Fokus

Aktuell beteiligt sich die Lindner Group mit den Produkten Doppel- und Hohlböden, Heiz- und Kühldecken, Wandverkleidungen und Konzepten zu Montage / Rückbau / Schadstoffsanierung am Forschungsprojekt MY FUTURE OFFICE, das federführend vom Sentinel Haus Institut geleitet wird. Das Projekt vereint zahlreiche Bauprodukthersteller, Baufachleute und Forscher bei der Entwicklung gesünderer und zukunftsfähiger Bürobauten und Sanierungen. Lindner engagiert sich auch im Beirat von MY FUTURE OFFICE. Erste Referenzprojekte in diesem Segment wollen Lindner und Sentinel Haus Institut 2018 aufs Gleis setzen.

Auch im Bereich Hotel, Gastronomie und Wellness sehen die Partner große Potenziale für geprüft gesündere Gebäude. Hier bestehe ein besonders starker Zusammenhang zwischen der Kundennachfrage und der Marktposition, so Bachmann. Gemeinsame Referenzprojekte sollen den Neubau und die Sanierung von Hotels umfassen.  

„Wir wollen die Themen Gesundheit und Nachhaltigkeit von Gebäuden aus den Köpfen in die Hände bringen und dafür ist das praxisorientierte Konzept des Sentinel Haus Instituts nachweislich sehr gut geeignet“, sagt Prof. Josef Steretzeder, Leiter Integrierter Managementservice und Servicebereich Green Building der Lindner Group. Geplant sind dazu unter anderem auch die Schulung von Führungskräften sowie weitere Zertifizierungen von Bauprodukten und Bauteilsystemen nach hohen gesundheitlichen Standards. Zu Beginn ist die Zusammenarbeit für den deutschen Markt geplant.

24. Juli 2017

Umweltbundesamt sieht gute Luft in Innenräumen in Gefahr

Angesichts der möglichen deutlichen Verschlechterung bei der gesundheitlichen Qualität von Baustoffen sieht das Umweltbundesamt die Raumluftqualität von Innenräumen in Gefahr. Das hat die oberste deutsche Umweltbehörde am 24. Juli 2017 in einer Pressemitteilung erneut bekräftigt. 

Zitat: “Hintergrund ist ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das es den Mitgliedstaaten künftig nicht mehr erlaubt, an Bauprodukte strengere nationale Anforderungen zum Schutz der Gesundheit zu stellen. Maria Krautzberger, Präsidentin des UBA: „Ob Parkett im Wohnzimmer oder Teppich im Kindergarten: Die EU darf bei Bauprodukten keine Abstriche bei der Gesundheit und beim Umweltschutz machen. Es muss auch weiterhin erkennbar bleiben, ob Bauprodukte der Gesundheit schaden oder nicht.“

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: Die EU -Kommission hat zwar einen Vorschlag für eine Ergänzung der EU-weiten und einheitlichen CE-Kennzeichnung von Bauprodukten um gesundheitliche Aspekte vorgelegt. Dieser Vorschlag lässt jedoch Emissionen von VOC aus Lösemitteln und anderen chemischen Hilfsstoffen zu, ohne dies zu kennzeichnen. „Die hohen deutschen Standards sind in Gefahr. Da wir uns über 80 Prozent der Zeit in Innenräumen aufhalten, sehen wir das sehr kritisch. Verbraucherinnen und Verbraucher müssen erkennen und nachprüfen können, ob Bauprodukte in Wohnung, Kindergarten und Büro gesund-heitlich unbedenklich sind“, so Krautzberger.”

Das Thema der gesundheitlichen Bauproduktqualität ist auch einer der Schwerpunkte in der aktuellen, gleichnamigen Publikation des UBA. Hier findet sich die Pressemitteilung im kompletten Wortlaut.

 

Geprüft wohngesunde Effizienzhaus Plus Siedlung

Die erste Siedlung von Effizienzhaus Plus-Häusern ist nicht nur äußerst energieeffizienz sondern auch besonders wohngesund. Das hob Stephanie Brunner, Marketingleiterin des SHI bei der offziellen Übergabe der Prüfbescheinigung an die ersten Bewohner der Siedlung aus vier Doppelhaushälften und neun Einfamilienhäusern hervor. Die Siedlung in Friedheim-Hügelshart in der Nähe von Augsburg wurde von der asset bauen und wohnen GmbH und der BayWa AG errichtet. Sie wurde nach den Kriterien des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Bau für Effizienzhaus Plus-Häuser erstellt. Die Häuser in monolithischer Ziegelbauweise produzieren dank einer großzügigen Photovoltaikanlage und einer guten Wärmedämmung mehr Energie als ihre Bewohner verbrauchen. Übers Jahr wird ein Selbstversorgungsgrad für Strom und Wärme von 70 Prozent erreicht. Das gesundheitliche Qualitätsmanagement hatten das Sentinel Haus Institut und TÜV Rheinland übernommen. Aktuell sind sechs Hauseinheiten – vier Doppelhaushälften und zwei
Einfamilienhäuser – fertiggestellt und bewohnt. Die übrigen Einfamilienhäuser werden in den kommenden Wochen und Monaten bezugsfertig und an ihre Eigentümer übergeben. Hier gibt es eine Pressemitteilung zur offiziellen Eröffnung.

 

(c) alle Bilder asset bauen und wohnen GmbH

19. Juli 2017

Hohe PCB Belastung trotz Sanierung

Filed under: Allgemein, Bestand & SanReMo, Gesundheit, Kommune — Schlagwörter: , , , — Stephanie Brunner @ 09:31

Der Kölner Stadtanzeiger berichtet über hohe PCB-Belastungen an einem Gebäude der Universität Köln. Konkret geht es um das Physikalische Institut, das bereits 2014 wegen Überschreitung der Grenzwerte saniert wurde. Doch immer noch wird an sechs von acht Messpunkten der gesetzliche Grenzwert von 300 ng/m³ überschritten. Die PCB-Belastung ist mit Werten von bis zu 1590 ng/m³ teilweise sogar mehr als fünfmal so hoch. Ursache sind nach wie vor wohl die PCB-belasteten Fugenmaterialien des aus Betonfertigteilen errichteten Gebäudes. Helmut Köttner, Technischer Leiter des SHI, wird in dem Bericht zitiert: Dauerhaft seien derartige Belastungswerte nicht akzeptabel. Hier geht es zum Bericht

7. Juli 2017

Interessante Fachkonferenzen der TÜV Rheinland Akademie

Die Akademie des TÜV Rheinland veranstaltet im Herbst gleich drei interessante Fachveranstaltungen, in denen Fragen der Innenraumhygiene beziehungsweise des gesünderen Bauens und Sanierens zur Sprache kommen.

Die Kölner Wertermittlertage am  21.+ 22. 09. in Kooperation mit dem Bundesanzeiger Verlag richten sich an Sachverständige der Immobilienbewertung. Dr. Walter Dormagen von TÜV Rheinland hält einen Vortrag zur  „Berücksichtigung von Schadstoffvorkommen bei der Wertermittlung von Immobilien“.

Die Nürnberger Schimmelpilz-Konferenz  am 19. + 20.10. ist als Expertentreff für die Baupraxis angelegt. Peter Bachmann referiert zur „Neuen Haftungssituation durch EuGH Urteil – Bedeutung für Baustoffhersteller, -handel, Planer, Ausführende“.

Die Kölner Schimmelpilz-Konferenz am 30.11. und 1.12.  findet parallel zur Kölner Bauschaden-Konferenz (gleiches Vorabendprogramm ) statt. Am 30.11. hält Peter Bachmann einen Vortrag zum Thema „Gesündere Gebäude-Rechtsaspekte-Planungsaspekte“.

AGÖF Positionspapier zu asbesthaltigen Spachtelungen und anderen asbesthaltigen Bauteilen

Die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute hat ein umfangreiches Positionspapier zur Gefährdung durch Asbest in Spachtelmassen und Klebern (zum Beispiel Fliesenklebern) aber auch asbesthaltigen Fensterbänken veröffentlicht. Die Autoren rekapitulieren unter anderem die Historie der Diskussion und machen Vorschläge, wie mit dem Thema in der Praxis umgegangen wird. Aktuell ist die Problematik von Gesundheitsbelastungen vor allem bei Abbruch und Renovierungsarbeiten im Handwerk kaum bekannt. Öffentliche Auftraggeber, etwa die Stadt Hamburg sind da schon deutlich weiter. In einem abschließenden Forderungskatalog machen die Fachleute der Institute konkrete Vorschläge, wie die Risiken minimiert und trotzdem ein praktikabler Umgang mit dem Thema zu bewerkstelligen wäre.

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