Der Blog zum wohngesunden Bauen

29. Juli 2012

Gesundheitliche Probleme in zwei Schulen in Burg

Filed under: Kindergärten & Schulen, Öffentlichkeitsarbeit — Schlagwörter: , , — Josef Spritzendorfer @ 09:04

Schadstoffbelastungen werden als Verursacher von Gesundheitsproblemen von Mitarbeitern  in der Dr. Theodor Neubauer Schule und der Lindenschule in Burg  (Landkreis Jerichower Land) vermutet.

Bereits seit 2010 (!) wurde mehrmals “gemessen”.

Umstritten ist jedoch, mit welchem Nachdruck die Schulleitung der Lindenschule und der Landkreis das Problem bisher bearbeitet haben. In einem Messprotokoll im Jahr 2011 hat das Landesamt für Verbraucherschutz nicht nur überdurchschnittliches Lüften der Räumlichkeiten empfohlen – auch wurde dazu geraten, die Herkunft der geruchsintensiven Verbindungen zu ermitteln und diese nach Möglichkeit zu beseitigen. Bernd Girke verweist darauf, dass der Landkreis den “Verzicht von eventuell geruchsintensiven Reinigungsmitteln” angewiesen hat. Die Empfehlung des Landesamtes für Verbraucherschutz ist fast 14 Monate alt – eine Erklärung für die gesundheitlichen Probleme der Mitarbeiter gibt es noch nicht.

Zwischenzeitlich hat auch die Unfallkasse Sachsen-Anhalt weitere Messungen angekündigt.

Pressebericht

 

25. Mai 2012

Schlechte Luft bei der Justiz

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Neubau, Presse, Recht — Schlagwörter: , , , — Matthias Lange @ 09:46

Die Justiz in Thüringen hat es nicht leicht. Zumindest die Mitarbeiter in den neu erstellten Gebäuden. Schon 2002 musste im neu erbauten Justizzentrum in Meinungen der Teppichboden getauscht werden. Jetzt ist im 2010 eingeweihten Justizzentrum Gera die nächste Eskalationsstufe eingetreten. Schon kurz nach Einzug klagten die Mitarbeiter  über Kopfschmerzen, Reizhusten und verschleppte Erkältungen. Das Gericht veranlasste eine Überprüfung durch die Unfallkasse Thüringen. Einige Räume wurden verschlossen, um die Luft über Wochen zu stauen. Anschließend erfolgte eine Messung, die zum Teil bedenkliche Werte hervorbrachte: Stufe 4 und 5 einer Skala (Empfehlung des UBA), die bis Stufe 5 (hygienisch inakzeptabel) reicht. Als Ursache wurden Ausdünstungen der Innenausstattung vermutet.

Als Konsequenz wurde zwar ein Lüftungskonzept erstellt, aber Anfang 2012 erkrankte ein Staatsanwalt schwer. Im Blut des Mannes fanden sich Giftstoffe. Nun wurden zwei unabhängige Institute beauftragt, die  nach der Ursache für die Geruchsbelästigung suchen sollen. Einstweilen sollen zumindest schwangere Mitarbeiterinnen in Büros des Altbaus umziehen. Die anderen unter den Emissionen leidenden Beschäftigten müssen nun abwarten, was die Untersuchungen ergeben und hoffen, dass dann auch Abhilfe geschaffen werden kann.

Mehr unter http://bit.ly/JtFa2y.

 

20. Januar 2012

Lüftungskonzepte werden bei energetischen Sanierungen oft “vergessen”

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Kindergärten & Schulen — Schlagwörter: , , — Josef Spritzendorfer @ 14:48

Erneut wurden in Nürnberger Schulen erhöhte Schadstoffwerte gemessen – sowohl Formaldehyd als auch 2-Chlorpropan   wurde in sechs (!)  Schulen und in einer Kindertagesstätte nach einer energetischen Sanierung der Gebäude festgestellt.

Nunmehr sollte durch verstärktes Lüften versucht werden, die Belastungen wieder zu reduzieren; offen bleibt die Frage, aus welchen Produkten die Schadstoffe emittieren – und warum diese nicht umgehend ausgetauscht werden.

Link zum Pressebericht

17. November 2011

Missbildung bei Baby durch Schadstoffe in Behördengebäude ?

Filed under: Allgemein, Bestand & SanReMo, Gesundheit, Kindergärten & Schulen, Kommune, Neubau — Schlagwörter: — admin @ 10:24

Zumindest titelt so die lokale Presse zum aktuellen Schadensfall Innenraumhygiene im Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bitburg – eine Behörde u.a. zur Beratung landwirtschaftlicher Betriebe.

Die Odyssee beginnt dabei bereits 2010 als nur 6 von 100 befragten Mitarbeitern nicht über Beschwerden wie Augenbrennen, Hustenreiz, Hautprobleme, Übelkeit und Kopfschmerzen  – und über einen “seltsam fruchtigen Lösungsmittelgeruch aus dem Fussboden” – klagen. ( Presseartikel )

Anfang 2011 scheint die Ursache gefunden – Glykole die aus dem Fussboden kommen ( jedoch als hygienisch unbedenklich eingestuft wurden ). ( Presseartikel ).

Nach Bewertung der chemischen Aspekte kommt nun auch die finanzielle Seite ins Spiel – die Raumluftprobleme haben bis März 2011 die Umzugskosten bereits verdoppelt, da durch Gutachten und Raumluftreinigungsgeräte bereits ca. 50.000 € zusätzlich aufgebracht werden mussten. Und auch der Geruchsverursacher wurde gefunden – Diethylenglykolmono-butylertheracetat – vermutlich aus dem Fußbodenkleber des neuen PVC-Bodens in der Behörde. ( Presseartikel )

Nach Vorlage zweier Gutachten wurden diese Mitte 2011 einem Umweltmediziner vorgelegt. Dessen Auswertung zeigt die hohe Brisanz an. So ist von einer “unglaublich hohen und lang anhaltende Ausgasung” der beiden Glykole und “massiv erhöhten” Raumluftkonzentrationendie Rede.

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15. September 2011

Turnhalle Regensburg – wer ist schuld ?

Filed under: Kommune, Neubau — Schlagwörter: , , — admin @ 19:07

Und wer zahlt die Zeche ?

Dies sind wohl die beiden aktuell wichtigsten Fragen, um die sich die Diskussion “Goethe-Turnhalle Regensburg” aktuell dreht.

So berichtet man mittlerweile von “schwerwiegenden Planungsfehlern und Planungspfusch” – vor allem nachdem nun auf der offiziellen Seite der Stadt Regensburg die Gutachten des Fraunhofer-Instituts frei verfügbar sind. Und in einem scharfzüngigen Gastbeitrag bei regensburg-digital legt ein Diplom-Ingenieur den Finger in die “Lüftungswunde”.

Sehr deutlich wird die mittelbayerische Zeitung in Ihrem Artikel vom 13ten September 2011.

Sie berichtet u.a. davon … “[…] Wenn Materialen falsch ausgeschrieben oder die Lüftung fehlerhaft konstruiert war, wird die Stadt nach eigener Aussage den Architekten ins Visier nehmen. Wurden falsche Materialen eingebaut, hätte der Bauunternehmer den Schwarzen Peter. Bei fehlerhaften Materialien könnte sich dieser aber seinerseits wieder an den Hersteller wenden. […]”.

Nun fragt sich bei welchem am Bau Beteiligten der schwarze Peter hängen bleiben wird – medial gesehen haben alle bisherig Beteiligten nur verlieren können.

Weitere Artikel zur Goethe-Turnhalle finden Sie in unserem Weblog hier, hier, hier, hier und hier.

14. August 2011

Schlimmer als die Polizei erlaubt …

Filed under: Gesundheit, Kommune, Neubau — Schlagwörter: , , , , — admin @ 06:25

… waren die innenraumhygienischen Zustände im Polizeipräsidium Trier bis eine fast 6jährige Schadstoff-Odyssee im Jahr 2011 zu einem glücklichen Ende kam.

Ein Blick zurück :

2005_______

Eine Trierer Zeitung berichtet erstmalig über den Fall – hier heißt es u.a. “60 der 300 Mitarbeiter klagen seit Monaten über Gesundheitsbeschwerden wie Hautreizungen oder blutige Nasenschleimhäute, die nur dann auftauchen, wenn die Betroffenen arbeiten”.

Die Beamten dürfen umziehen – und so lautet die Berichterstattung 4 Monate später : Seit ein Teil der rund 300 Mitarbeiter im alten Trierer Polizeipräsidium Mitte des Jahres in ein eigens angemietetes Ausweichquartier in der Güterstraße gezogen ist, geht es den Kripo-Leuten deutlich besser. Rund 90 von ihnen hatten zuvor über teilweise massive Gesundheitsbeeinträchtigungen geklagt. Diese reichten von blutigen Nasenschleimhäuten über Augenbrennen, Schwindel, Zusammenbrüche und schwere Entzündungen bis hin zu Hautaufplatzungen, Kurzatmigkeit oder irreparabelen Bronchienschädigungen.

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3. August 2011

Formaldehydverursacher in Regensburger Goethe Gymnasium gefunden!

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Kindergärten & Schulen, Kommune — Schlagwörter: , , , — Josef Spritzendorfer @ 13:49

Eine Fortsetzung der “unendlichen” Geschichte in Regensburg findet sich nun in den Medien – siehe Mittelbayerische Zeitung vom 02.08.2011 und die Pressemitteilung der Stadt Regensburg.

Der Verursacher der Formaldehydbelastungen ist offensichtlich gefunden. Melaminschaumstoff-Deckenplatten und Vliese emittieren Formaldehyd! Für Chemiker ist dies sicherlich keine große Überraschung (oftmalige Bezeichnung solcher Produkte: Melamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte ) – erstaunlich nur, dass bei der Produktauswahl für sensible Gebäude wie Schulen, Kindergärten in vielen Kommunen nach wie vor nicht im Vorfeld entsprechende Emissionsnachweise für die Baustoffe gefordert werden.

Daß es sich beim kontaminierten Produkt laut Presse um ein Standardprodukt der FIrma BASF handelt, kann nicht unbedingt als “Entschuldigung” angeführt werden,

Bericht 3.8.2011

es gibt ausreichend emissionsarme Bauprodukte, bei denen solche Belastungen ausgeschlossen werden können.

Mehrmalige Angebote des SHS e.V., bei der Lösung des Problems unsere langjährigen Produkterfahrungen und Informationen ( Emissionsdatenbank von mehr als 1400 Bauprodukten ) zur Verfügung zu stellen, wurden im konkreten Falle bisher nicht angenommen.

15. Juli 2011

Schadstoffbelastete Fassadenverkleidungen verursachen Innenraumluftbelastung

Filed under: Allgemein, Kindergärten & Schulen — Schlagwörter: , — Josef Spritzendorfer @ 13:33

Eltern wegen Baumängeln beunruhigt

Schimmel und Formaldehydbelastungen erfordern umfassende Sanierungsmassnahmen in der Grundschule Martinsried; laut dem prüfenden Schadstoffsachverständigen sind für die Formaldehydbelastungen  furnierte Holzverkleidungen an der Außenwand verantwortlich, die nunmehr mit enormen Kostenaufwand entfernt bzw. von der Raumluft abgetrennt (?) werden sollen.

Bereits 1999 wurden erstmals Holzverkleidungen entfernt – offenbar reichten die damaligen Maßnahme aber nicht aus.

Durch  Abdichtungen  sollen zugleich (als Sofortmaßnahme im Sommer)  die Randfugen im Fußbodenbereich mittels eines Spezialverfahrens so geschlossen werden, dass die Schimmelbelastungen aus der Bodenkonstruktion von der Raumluft ferngehalten werden.

Zum Pressebericht

 

9. Juni 2011

Neuer Schadensfall in Nürnberger Kindergarten

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Kindergärten & Schulen, Kommune — Schlagwörter: , — admin @ 22:04

In einem Kindergarten in Nürnberg-Boxdorf wurde nach einer Sanierung wieder ein Schadstoff (2-Chlor-Propan) gefunden. Dieser Schadstoff kann u.a. Atemwegsreizungen hervorrufen, ist leider (nach Aussage eines Experten) noch nicht ausreichend untersucht.

Verursacher scheint wohl die Wärmedämmung unter dem Fußboden gewesen zu sein. Doch da nach Ausbau der Wärmedämmung immer noch Emissionen gemessen wurden, scheinen auch angrenzende Baustoffe den Schadstoff aufgenommen zu haben und müssen nun ebenfalls ausgebaut werden.

Der materielle Schaden liegt bei mindestens 25.000 € – der Vertrauens- und Imageschaden ist wohl leider nicht direkt in Euro bezifferbar.

Hier geht es zum Zeitungsartikel und dem Fernsehbericht.

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13. Mai 2011

Ursache für Styrolbelastungen “lokalisiert”

Filed under: Allgemein, Gesundheit, Kindergärten & Schulen — Schlagwörter: , — Josef Spritzendorfer @ 16:08

Nach mehrwöchigen Untersuchen scheint der Verursacher für die erhöhten Styrolbelastungen in einem Ottobrunner Gymnasium gefunden.

Der Klebstoff in den Stützen, die im Unterboden des erst kürzlich “eingeweihten” Aufstockungsteiles der Schule eingebracht sind, wurde als wahrscheinlichster Emissionsträger lokalisiert – inzwischen aber auch mit anzunehmenden umfassenden Sekundärbelastungen. Angesichts der  Aussagen des Architekten noch im April dieses Jahres (link), nur Produkte mit dem “Blauen” Engel eingesetzt zu haben, stellt sich hier die Frage nach der “Glaubwürdigkeit”  (des Architekten/ des blauen Engels?). Jedenfalls wird bereits angesichts der enormen Sanierungskosten (geschätzt: 200.000 Euro!)  der Klageweg erwogen.

Ein umfassende Klärung im Interesse künftiger Bauprojekte ist auf jeden Fall angesagt.

Pressebericht:   Pressebericht 11.05.2011

Zu begrüßen sind in diesem Zusammenhang Initiativen wie derzeit in NRW:

Das NRW-Umweltministerium hat bereits angekündigt, einen landesweiten “Masterplan Umwelt und Gesundheit” zu erarbeiten. “Der Schutz von Kindern vor Belastungen durch Schadstoffe in Innenräumen muss ein zentraler Maßstab der Betrachtung werden”, sagte Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) im Gespräch mit RP Plus. Wünschenswert wäre, wenn dieser “Masterplan” nicht nur auf ein Bundesland beschränkt bliebe.

Pressebericht 17.5.2011

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